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Wie Weihnachten im September


Ähnlich wie mit den Geschenken geht es mir, wenn es heißt: Die Kunsttage bitten zur Pressekonferenz. Nicht das „wer“, nämlich welche Künstler haben Engelbert Schmitz und sein Team in diesem Jahr eingeladen, sondern vor allem das „wie“ und „wo“ haben sie w  

Wie Weihnachten im September

Im Grunde ist es ja jedes Jahr das Gleiche (oder doch das Selbe?): Weihnachten gibt’s einen Baum mit Lichterglanz und Kugeln und Geschenken und allem, was das Herz begehrt. Man kennt sich also eigentlich aus und trotzdem ist es immer wieder neu und spannend. Wie wird der Baum in diesem Jahr geschmückt sein und was haben uns unsere Lieben in diesem Jahr unter den Baum gelegt?

Genau geht es (mir jedenfalls) mit den Brauweiler Kunsttagen. Im Prinzip weiß man doch, wenn die Abtei am Wochenende ihre Pforten öffnet, kann man zwei Tage ungebremst Kunst genießen bis zum Abwinken. Also eigentlich nicht neu, aber dann doch jedes Jahr wieder.

Nicht das „wer“, sondern das „wie“

Ähnlich wie mit den Geschenken geht es mir, wenn es heißt: Die Kunsttage bitten zur Pressekonferenz. Nicht das „wer“, nämlich welche Künstler haben Engelbert Schmitz und sein Team in diesem Jahr eingeladen, sondern vor allem das „wie“ und „wo“ haben sie wen mit seinen Kunstwerken in den weitläufigen Hallen der Abtei in Brauweiler untergebracht.

Gar wunderlich Tierchen und Menschen

Kaum hat man die Eingangspforte der Abtei durchschritten, begrüßen einen im Prälaturhof gar wunderlich Gestalten und Tiere. Diven und Grazien, HerzjongleurInnen und andere Zwischenweltler geschaffen von Martina Hessen geben sich hier die Ehre und finden ein friedliches Miteinander mit Telefon-Heizkörperschäfchen. Gerne würden wir noch verweilen und schauen, was sich noch auf der grünen Wiese versammelt hat, aber ein kalter Wind treibt uns ins innere der Abtei, wo im Äbtesaal auch gleich die Pressekonferenz beginnen soll.

Feine Kunst

Ein erster Blick zeigt, dass wir noch etwas Zeit haben und die nutzen wir, um in der Vorhalle die feine Kratzkunst von Peter Mück zu bestaunen. Nicht nur mit Können, sondern vor allem mit Witz und Ironie kratzt er seine Bilder in Glas und Acryl. Da finden wir eine Queen, die nun überhaupt nicht „amused“ ist oder Papst Franziskus mit Boxhandschuhen und blauem Auge – „Knocking on heavens door“ eben. Eben noch war ich – aus Gründen, die ich selbst nicht kenne – recht schlecht gefuselt, aber nun merke ich, wie ich mir ein Grinsen – kuchenbreit von einem zum anderen Ohr – nicht verkneifen kann. Also wenn Sie auch einen Schubs gute Laune brauchen können, dann wissen Sie ja, wohin mit sich.

Türchen öffne Dich

Ein Rundgang durch die Abtei mit ihren verschiedenen Gebäuden und Sälen und Höfen ist fast wie ein Schnelldurchgang im Advent, denn hinter jeder Tür, die Schmitz für uns öffnet, findet sich ein Bild, nicht ein Kunstwerk, sondern eben mal mehr, mal weniger und obendrein die Kunst, wie sich verschiedene Künstler in einem Raum ergänzen, ohne sich zu „erschlagen“.

Verflixt, auch das ist in jedem Jahr das Gleiche. Man sieht so viel, das einem gefällt, worüber man berichten wollte, doch würde man das tun, das Kölner Telefonbuch tät daneben schwindsüchtig wirken … Also müssen wir doch wieder Rosinen picken. Und das ist eine davon:

Wenn zwei sich schreiben

Ein Gedicht, eine Deutschlandkarte; ein Guckkasten, ein Buch. Zwei gehören immer zusammen, soweit verstehe ich es auf den ersten Blick, aber erst im Gespräch mit dem Künstlerduo Jochen Höwel und Anja von der Haar erschließt sich das Projekt wirklich. Er der Künstler „für Dimensionales“ und sie, die Dichterin. Während Anja von der Haar mit ihrer Familie in Valencia lebte, entwickelten die beiden gemeinsam eine völlig neue Kunstrichtung: Gab er mit einer Skulptur oder einem Bild die Richtung vor, ergänzte sie um das passende Wort. Schrieb sie ein Gedicht oder gar einen Text, fand er das passende Gegenstück. So sind im Verlauf mehrerer Jahre Objekte und Kunstwerke entstanden, denen man, würde man die Geschichte nicht kennen, nicht anmerken würde, dass sie von zweierlei Hand und Kopf stammen. Wobei, schauen Sie die Deutschlandkarte ruhig mal genauer an …

Von „alten“ und von „neuen“ Künstlern

Auch in diesem Jahr punkten die Brauweiler Kunsttage wieder mit einem Mix aus „alten“ Künstlern, die zum wiederholten Mal ausstellen und „neuen“, die wir zum ersten Mal zu sehen bekommen, mit Künstlern quer durch die Republik aber auch aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Insgesamt 48 verschiedene Künstlerinnen und Künstler sind es, die uns in diesem Jahr mit ihren Werken verwöhnen, mit Bildern und Grafiken, Objektkunst und Fotografie. Alles in allem also wieder eine runde Sache.

„Er“ ist auch da

Schon lange war es wohl ein Herzenswunsch von Engelbert Schmitz Udo Lindenberg, wenn schon nicht als Rahmenprogramm auf der Bühne, so doch mit seinen Bildern im Rahmen der Kunsttage auszustellen. Und in diesem Jahr hat es dann tatsächlich geklappt. Ein ganzer Saal ist dem Rocker aus Hamburg gewidmet und auch, wenn er selbst wegen keine Zeit und ist nicht nicht persönlich kommen wird, auf seinen Bildern und zwar auf jedem bekommen Sie trotzdem noch genug zu sehen.

Weniger ist manchmal mehr

Auf ein paar Dinge müssen Sie in diesem Jahr dann aber doch verzichten. Der Jahreszeit und dem Wetter geschuldet wird es diesmal kein Open-Air-Konzert geben, dafür aber können Sie an verschiedenen Orten und Zeiten der instrumentalen Gitarrenmusik des Kölner Musikers Bernd Gast lauschen oder – wenn Musik nicht so Ihr Ding sein sollte – den vielen kleinen Lesungen des Autorenkreises Rhein-Erft. Wie gehabt öffnen die Pforten der Abtei sich für alle Kunstbegeisterten und solchen, die es erst noch werden wollen am Samstag von 12.00 – 19.30 Uhr und am Sonntag von 11.00 – 18.00 Uhr.



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