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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Der Stoff, aus dem die Helden sind


Es war nicht immer so, aber diesmal sind tatsächlich alle zehn Kommunen mit an Bord, vielleicht, weil sich der Literaturherbst längst von seinem Image als „kleiner Bruder“ der großen LitCologne freigelesen hat.  

Von mutigen Recken, klugen Kindern und stillen Helden

Johann Heinrich Zedler beschreibt Helden in Band 12 seines „Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste“ von 1735 wie folgt: „Held, lat. Heros, ist einer, der von Natur mit einer ansehnlichen Gestalt und ausnehmender Leibesstärcke begabet, durch tapfere Thaten Ruhm erlanget, und sich über den gemeinen Stand derer Menschen erhoben.“

Held(in) gesucht

Mag ja sein, dass die stolzen Recken auf ihren weißen Pferden, deren liebster Zeitvertreib es war arme (?) Prinzessinnen vor bösen (?) Drachen zu erretten im Laufe der Zeit etwas aus der Mode gekommen sind, aber so ein bisschen Held braucht jeder von uns, vielleicht als Vorbild oder Inspiration. Aber was sind denn nun tapfere Taten und wer der „gemeine“ Mensch? Und braucht es für eine Heldentat tatsächlich Leibesstärke oder geht es am Ende vielleicht auch um Mitgefühl oder gar Köpfchen? Unsere Helden auf jeden Fall ,auch wenn die im Laufe der Jahre schon das ein und andere Mal ausgetauscht worden sein mögen, sind in diesem Fall all‘ die Denker, Macher und Akteure, die wieder daran getüfelt haben uns einen spannenden, unterhaltsamen und bedenkenswerten September zu verschaffen.

Ein ganzer Monat voller Helden

Ja gut, wer jetzt pingelig ist und genau rechnet, der könnte uns vorhalten, dass es kein ganzer Monat ist, aber wer will schon so sein. Statt nämlich akribisch und dann wohl eher in Buchhaltermanier die Stunden und die Tage zu zählen, schöpfen wir doch aus dem Vollen und schauen mal, was der diesjährige Literaturherbst, übrigens schon der 14. Seiner Art, so zu bieten hat.

Da simmer dabei

Es war nicht immer so, aber diesmal sind tatsächlich alle zehn Kommunen mit an Bord, vielleicht, weil sich der Literaturherbst längst von seinem Image als „kleiner Bruder“ der großen LitCologne freigelesen hat, vielleicht auch, weil das Thema unendliche Möglichkeiten eröffnet. Uns stellt sich nur die Schwierigkeit: Wo anfangen, welche Rosine denn nun rauspicken aus dem Kuchen? Sollten wir – der Gerechtigkeit halber – mal nachschauen, wen wir letztes Jahr haben zu Wort kommen zu lassen oder mit dem Finger blind auf den Programmflyer picken?

Frechen5

Nicht nur, dass die Frechener bei der diesjährigen Pressekonferenz die größte „Fraktion“ stellten, sie haben in diesem Jahr auch bei Weitem das üppigste Programm zusammengetragen und laden gleich zu fünf verschiedenen Vorstellungen ein, darunter auch die Eröffnungsveranstaltung am 04. September im Stadtsaal Frechen.

Ein Preis und das Beste aus 20 Jahren

Hier wird zum ersten Mal der Jugendförderpreis zum Literaturherbst vergeben und die diesjährigen Preisträger geehrt. Wer und mit was ausgezeichnet wird, wurde im Vorfeld nicht verraten, doch so viel sei gesagt: Landrat Michael Kreuzberg, der gut zehn Jahre seines Lebens als Deutschlehrer tätig war, ist von der Qualität der eingereichten Arbeiten überzeugt und er, durch dessen Hände im Verlauf der Jahre so einiges aus Schülerköpfen und –fingern gegangen ist, wird es wohl wissen.

Wer jetzt mitgerechnet hat (so viel Mathe haben wir noch drauf), kommt schnell dahinter, dass es sich wohl kaum um 20 Jahre „Best of Literaturherbst“ handeln kann. Aber jetzt mal nicht enttäuscht sein, denn was Sie erwartet, ist das Jubiläums-Bühnenprogamm von Oliver Steller, der als Perlentaucher in der deutschen Literatur unterwegs war und für uns die ein und andere poetische Auster knacken wird …

 

Ein moderner Erich Kästner

Ich finde ja, so ein echter Kinderversteher wie Erich Kästner kann gar nicht unmodern werden. Und ich finde auch, dass er noch viel, viel mehr für Euch, für mich, für eigentlich jeden hätte schreiben können, wäre ihm da nicht irgendwann der Tod dazwischen gekommen.

Dafür sind Klara, Otto, Paule und Lina, von Frank Maria Reifenberg zum Leben erweckt wurden, quasi Kollegen von Kästners Emil und den Detektiven. Eigentlich versuchen sie ja nur, sich im Berlin der 20er Jahre mit kleinen Diebstählen und dies und das über Wasser zu halten, bis sie in einen echten Mordfall verwickelt werden. Ob sie tatsächlich das Zeug zu Helden haben? Lasst Euch überraschen.

Auf alle Fälle hat das Team um Rebecca Jansen von der Stadtbibliothek Elsdorf alles gegeben, damit Ihr im Pädagogischen Zentrum kostenlos die Ohren spitzen könnt. Karten gibt’s in der Bücherei.

Stille Helden

Natürlich ist es heldenhaft, wenn man in einem Zug einen potentiellen Attentäter überwältigt und somit ungezählte Menschen vor einem vielleicht grauenhaften Terroranschlag bewahrt oder wenn man unter Einsatz von Leib und Leben Verletzte aus der Gefahr errettet. Aber werden Menschen erst dann zu Helden, wenn Sie – möglicherweise auch nur kurzfristig – eine gewisse Berühmtheit erlangen oder sind nicht auch die, die ohne große mediale Wirkung jeden Tag ihr Bestes geben auf ihre Art auch Helden? Wir können nicht beurteilen, ob es nun heldenhaft ist, dass sich Erftstadt nun ausgerechnet für das Thema Sterben und Tod entschieden hat, mutig aber ist die Entscheidung für das Buch „Es tut so gut, mit dir zu sprechen“ von Thea Weis und Claudia Johanna Bauer, die haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Malteser Hospizes zu Wort kommen lassen, auf alle Fälle.

Drei aus 22

Das mit dem „Long-Writing“, das erkläre ich Ihnen demnächst, wenn es um das aktuelle Programm des Kölner Kammerorchesters gehen wird. Für heute lassen wir es für’s Erste gut sein und geben Ihnen nur eins noch mit auf den Weg: Unsere Auswahl ist einzig dem Augenblick, dem Zufall und der Laune geschuldet und nichts, aber auch gar nichts mit der Qualität der einzelnen Veranstaltungen zu tun, höchstens mit unserem Traum vom „Feierabend“.

Wenn wir einen guten Job gemacht haben

Also das mit dem Heldentum, das überlassen wir gern Anderen, die aus besserem Holze geschnitzt sind, aber wenn wir einen guten Job gemacht haben, dann sind Sie jetzt neugierig geworden auf all‘ das, was wir hier nicht erzählt, geschrieben und präsentiert haben. Vom preußischen Retter rheinischer Kultur, der barrierefreien Lesung in der Kirche Alt St. Urlich, vom Ratekrimi um Leonardo da Vinci, dem „Heldengesang“ in Hürth oder den vor-lesenden Damen aus Pulheim. Kurz und gut: Das gesamte Programm des Literaturherbstes finden Sie unter www.literaturherbst-rhein-erft.de

Am Ende danken wir noch allen, die uns bei unserer Bildauswahl unterstützt haben. Es sind dies: Heldenmonument - Dieter Schütz, Hände - Albrecht E. Arnold, Superheld - Clickhero, Viktoria - Hansjörg Keller, Buchcover - ArsEdition, Pressefoto Oliver Steller Quintett, nicht alle, aber einige von der "Literaturherbst-Crew - DWW



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