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Kulturfrühstück - Netzwerk 55+ auf Schloss Loersfeld


Vier Mal im Jahr veranstaltet das Kerpener Seniorennetzwerkes 55+ das sogenannte Kulturfrühstück und ist dabei stets auf der Suche nach neuen attraktiven Sehenswürdigkeiten.  

Kulturfrühstück - Netzwerk 55+ auf Schloss Loersfeld

Vier Mal im Jahr veranstaltet das Kerpener Seniorennetzwerkes 55+ das sogenannte Kulturfrühstück und ist dabei stets auf der Suche nach neuen attraktiven Sehenswürdigkeiten. Nachdem die fünf Damen der Arbeitsgruppe „Kulturfrühstück“ nicht nur die Kerpener Senioren, sondern alle Interessierten unter anderem bereits in das Kolpinghaus, die Kölner Malschule, das Kerpener Klangwerk und auch zum interkulturellen Austausch in eine Moschee eingeladen hatten, hatten sich für den 3. Sonntag im Mai für eine Führung durch den Englischen Garten von Schloss Loersfeld entschieden.

Großer Andrang und Petrus‘ Segen

Als sich gegen 11.00 Uhr die über 30 Personen starke Gruppe im Innenhof von Schloss Loersfeld versammelt hatte, hatten sich auch die letzten morgendlichen Wolken verzogen und Petrus ließ für die Gruppe, die unter der fachkundigen Leitung der Kunsthistorikerin Kirsten Lange-Wittmann Schlosshof und Garten erkunden wollte, die Sonne scheinen. „Was für ein Glück“, freute sich Elke Klein-Mohrholz, eine der Organisatorinnen des Kulturfrühstücks. „Wir können eine Menge planen und organisieren, damit es für alle Teilnehmer ein schöner Sonntagvormittag wird, aber auf das Wetter haben wir ja leider keinen Einfluss und gerade bei Veranstaltungen, die quasi unter freiem Himmel stattfinden, ist Regen natürlich eine echte Katastrophe.“

Eine wechselvolle Geschichte

„Über 50 Schlösser und Burgen liegen zwischen Rhein und Erft“, begann Kirsten Lange-Wittmann ihre Ausführungen, „die große Anzahl ist unter anderem auf die Konflikte zwischen den Kölner Erzbischöfen und den Grafen von Jülich zurückzuführen, wobei alle Wohngebäude der die Grafen unterstützenden Adeligen als Burg oder Schloss bezeichnet wurden. Viele dieser Bauwerke verfielen jedoch im Nachgang der Besetzung des Rheinlandes durch die französischen Revolutionstruppen, da dem Adel aufgrund der eingeführten Gleichheitsprinzipien die Lebensgrundlage und somit die Unterhaltungsmöglichkeiten ihrer Anwesen genommen wurde. Ausnahmen bilden hierbei die Wasserschlösser, deren Unterhalt zumeist durch die ihnen angeschlossenen landwirtschaftlich genutzten Flächen gesichert werden konnte.“

Die relativ große landwirtschaftliche Fläche wird es auch gewesen sein, die Schloss Loersfeld und seine wechselvolle Geschichte vor dem Verfall bewahrt hat. Für das Jahr 1933 wird die Gesamtgröße des Anwesens, das seit 1819 dem Freiherrn von Fürstenberg gehört, mit einer Gesamtgröße von 560 ha angegeben, von denen rund 400 ha auf Ackerflächen entfielen.

Der englische Garten

Adolf Reichfreiherr von Fürstenberg zu Adolfsburg veranlasste im Jahre 1853 die Erweiterung des Schlossparks im Stil eines Englischen Landschaftsgartens auf eine Fläche von 10 ha, wobei die schon vorhandenen Bäume in die Planung mit einbezogen wurden. Eine im Fürstenberg’schen Archiv befindliche Karte von 1863 zeigt den Gartenplan des Königlichen Steuer – Kontrolleurs Gürlich mit sechs Gartenbereichen an, die in die natürlichen topographischen Gegebenheiten eingebunden waren. Östlich der Wirtschaftflügel lagen Wiesen und Ostgärten, nach Süden, Westen und Norden nutzten gewundene Wegeführungen, Wassergräben, Brücken und Einzelbäume wie Baumgruppen in lockerer Beziehung die reizvollen Möglichkeiten der landschaftsbezogenen Gartenkunst dieser Epoche.

Niedergang und Wiederbelebung

Nicht nur der Zweite Weltkrieg, die damit verbundenen Kriegsschäden und mangelnde Unterhaltungsmöglichkeiten sorgten für einen langsamen Niedergang der ehemals so prachtvollen Gartenanlage. Nahezu ihr „Aus“ erlebte sie durch den Abfall des Grundwassers durch den fortschreitenden Tagebau, der nicht nur ein Austrocknen der Wassergräben, sondern auch das Absterben vieler alter Bäume bewirkte.

Die Wiederbelebung der Anlage kam 1990, als zunächst die Gebäude durch den Freiherrn von Fürstenberg zu Schloss Hugenpoet, in dessen Besitz sich Schloss und Park befinden, und der Familie Bellefontaine, die seit 1960 Pächter der Anlage ist, komplett renoviert wurden. In Absprache mit der zuständigen Landschafts- und Wasserschutzbehörde wurde die „Wiederbelebung“ des Parks von der Familie Bellefontaine übernommen. Rasenflächen und Wege wurden nach den alten Plänen wiederangelegt, offene Lücken in den Hecken beigepflanzt und Solitärbäume an verwaisten Stellen eingesetzt. Bei den gesamten Arbeiten achtete man auf die Einhaltung der ursprünglichen Sichtachsen der alten Parkkonzeption.

Leider, wenn auch verständlicherweise, ist auch aus versicherungstechnischen Gründen eine freie Begehung des Geländes nicht möglich, so dass sich die Teilnehmer des Kulturfrühstücks doppelt glücklich schätzen konnten, dieses botanische Kleinod inmitten des Rhein-Erft-Kreises unter fachkundiger Leitung erkunden zu können.

Vielfältige Möglichkeiten im Seniorennetzwerk 55+

Obwohl das vier Mal jährlich stattfindende Kulturfrühstück im Angebot des Seniorennetzwerkes 55+ einen festen Platz hat und sich bei jeder Veranstaltung über großes Interesse freuen an, ist es dennoch „nur“ ein Teil der großen Angebotspalette, denn das 2008 mit dem Grundgedanken des sich wiederholenden Prinzips des Miteinanders: · Ich für mich, · Ich mit anderen für mich, · Ich mit anderen für andere, · Andere mit anderen für mich gegründete Kerpener Netzwerk bietet interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern ab 55 Jahren, die Möglichkeit, über bürgerschaftliches Engagement ihren Lebensraum aktiv und mitbestimmend zu gestalten.

„Als das Netzwerk 2008 gegründet wurde, haben mich meine Kinder, die damals bereits in Sindorf wohnten, auf das Angebot aufmerksam gemacht. Sie wollten schon lange, dass ich von Köln nach Kerpen ziehe und sahen eine gute Möglichkeit für mich, hier nicht nur heimisch zu werden, sondern auch meine Freizeit weiterhin aktiv gestalten zu können“, erzählt Christa Knechtges-Hörren, die gemeinsam mit Ursel Pohl, Inge Ernst, Elke Klein-Mohrholz und Marianne Bröhl das Kulturfrühstück organisiert. „Ich habe dann an einigen Netzwerktreffen teilgenommen und mich für verschiedene Arbeitsgruppen entschieden. So arbeite ich unter anderem in der Gruppe ÖPNV mit, die sich für Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr engagiert.“

Regelmäßige Netzwerkfrühstücke

„Die Idee, über die einmal im Monat stattfindenden Netzwerkfrühstücke, die es allen Bürgern ermöglichen sollen zwanglos mit dem Netzwerk in Kontakt zu treten und sich über die Aktivitäten der einzelnen Gruppen zu informieren, hinaus auch ein Kulturfrühstück an wechselnden Standorten anzubieten, kam von unserem Netzwerkmitglied Marianne Bröhl“, erzählen die Damen und bedauern, dass ihre Kollegin heute nicht mit von der Partie sein kann.

 

„Im Netzwerk lebe ich meine Träume“

Auch Katharina ist eine begeisterte Netzwerkerin. „Nachdem ich vor einigen Jahren in Rente gegangen bin“, erläutert sie, „stellte sich natürlich die Frage: Was mache ich nun mit meiner ganzen freien Zeit. Also bin ich einmal zum Netzwerktreffen gegangen, um mich dort über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren.“ Mittlerweile engagiert sie sich in der Gruppe „Vorlesen“ und liest regelmäßig Kindergartenkindern Geschichten und Bücher vor. „Ich habe keine eigenen Kinder und somit keine Enkel“, fährt sie fort, „aber der Umgang mit Kindern hat mir schon immer viel Spaß gemacht und so kann nicht nur etwas tun, was mir Freude macht, sondern engagiere mich auch noch nebenher für das Allgemeinwohl.“ Von ihrem Engagement profitieren aber nicht nur die Kinder, sondern auch Birgit Große-Wächter, die bei der Stadt Kerpen für die Koordination der Netzwerker und ihrer Aktivitäten zuständig ist, denn auch hier steht Katharina als helfende Hand und guter Geist zur Verfügung.

Arbeitsgruppen für so gut wie jedes Interessensgebiet

Egal ob Kegeln oder Handarbeiten, ob Neue Medien oder Kochen, ob Wandern und Radfahren oder Kunst und Kultur. Das Kerpener Seniorennetzwerk 55+ bietet in seinen mittlerweile gut 23 verschiedenen Arbeitsgruppen vielfältige Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung und nicht nur für Menschen, die bereits das Rentenalter erreicht haben – im Gegenteil. „Unser Anliegen ist es, dass die Bürger unserer Stadt frühzeitig, nämlich schon zu Zeiten, in denen sie noch im aktiven beruflichen Schaffensprozess gefordert werden, für die Zeit danach Sorge zu tragen, damit man nicht am Ende seines Berufslebens in eine betätigungsloses „Loch“ fallen“, so Große-Wächter.

Wer nun neugierig geworden ist:
Jeden 2. Montag im Monat findet um 9.00 Uhr das Netzwerkfrühstück im Stiftstreff, Stiftsplatz 4, Kerpen statt. Anmeldung erforderlich.Dort treffen sich Netzwerkerinnen und Netzwerker mit am Netzwerk 55plus Interessierten. Birgit Große-Wächter ist überdies mittwochs von 09:00h - 12:00h und donnerstags von 14:00 - 18:30h im Rathaus erreichbar.

Für die Stadtteile Horrem, Götzenkirchen, Neubottenbroich...-und alle anderen Stadtteile- findet jeden 1. Dienstag im Monat um 16:00h im Soziokulturellen Zentrum, Mittelstraße, 50169 Kerpen-Horrem eine Netzwerkversammlung statt. Sprechstunde: Montags von 10:00h bis 12:00h, Buchenhöhe 5A (Quartierszentrum, kurz Quaz), 50169 Horrem, Telefon: 02273 – 9916347 oder netzwerk55plus@t-online.de

Für die Stadtteile Brüggen, Balkhausen und Türnich ist Margot Froning-Ollefs zuständig. Sie erreichen sie unter der Telefonnummer 0 22 37 / 58 - 215 oder per E-Mail unter margot.froning-ollefs@stadt-kerpen.de

 



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