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Einladung zum Kuchenbacken


Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Eröffnung des Pulheimer Nordparks (Teil I) war es nun soweit: Auch der 2. Realisierungsabschnitt, Teil des Regio-Grün-Korridors „Am alten Rhein“ konnte Ende Juni den Pulheimer Bürgern (und nicht nur ihnen) zur Nu  

Einladung zum Kuchenbacken

Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Eröffnung des Pulheimer Nordparks (Teil I) war es nun soweit: Auch der 2. Realisierungsabschnitt, Teil des Regio-Grün-Korridors „Am alten Rhein“ konnte Ende Juni den Pulheimer Bürgern (und nicht nur ihnen) zur Nutzung und Erholung übergeben werden.

Ein Projekt für Generationen

„Der Nordpark“ so kann man es in der Projektbeschreibung von RegioGrün nachlesen, „ist ein Generationenprojekt.“ Stimmt, und zwar in mehrerer Hinsicht. Zum einen sind die Pläne, von denen der Nordpark genaugenommen „nur“ ein Teilstück ist, recht anspruchsvoll. Sollen doch ausgehend von Köln Korridore bis weit in die Ville gelegt werden. Aber der Nordpark ist auch noch in ganz anderer Hinsicht ein Generationenprojekt: So schlicht wie er von weitem, fährt man zum Beispiel über die Landstraße von Stommeln Richtung Hauptort Pulheim, auch wirken mag, er hat es in sich, denn er bietet in seiner Gestaltung Frei- und Erholungsräume sowohl für die ältere Generation wie auch für Familien mit Kindern aller Altersklassen. Laden einerseits die ebenen Wege zum ruhigen Spazierengehen ein, und bieten die mit Sesseln und Sofas gestalteten Sitzgruppen Möglichkeiten zum Ausruhen, so laden anderseits Wackelbalken, Schaukelteller und eigenartige Netzgeflechte dazu ein, sich nach Lust und Laune zu bewegen, sich und seinen Gleichgewichtssinn mal auf die Probe zu stellen. Und noch etwas macht ihn zum Generationenprojekt: Noch sind die angepflanzten Bäume jung und es wird Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte brauchen bis aus den noch recht lichten Baumreihen eindrucksvolle Alleen werden. Wobei wohl genau das Anliegen der Planer rund um die Landschaftsarchitektin Ulrike Böhme war: Hier sollte nichts Statisches entstehen, sondern etwas, was sich im Lauf der Zeit behutsam entwickelt.

Wo fängt es an, wo hört es auf

Lässt man den Blick über den Nordpark und die angrenzenden Felder schweifen, fällt es schwer auf Anhieb die Grenze zwischen Park und Feld zu ermitteln. Aber genau das ist vom Team um die Berliner Landschaftsarchitektin auch gewollt: „Wir haben uns ganz bewusst für offene Felder, die wir hier als extensive Wiesen mit einer Vielzahl verschiedener Ackerblühpflanzen gestaltet haben und kleinteiligen Parzellen entschieden, um so den Charakter der umliegenden Landschaft, die durch die Landwirtschaft geprägt wird, wiederzuspiegeln“, erläuterte sie ihr Konzept anlässlich der Übergabe des 2. Teilabschnitts an die Öffentlichkeit.

Laufen, Wandern, Radfahren – fast ohne Grenzen

Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung wurden viele Gebiete bisher nur durch Feldwege, die meist nur landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorbehalten und nicht für Spaziergänger oder Fahrradfahrer ausgelegt waren. Oft genug war am Ende eines Weges einfach Schluss – das nächste Feld, der nächste Acker – Sackgasse also. Wie passabel es sich jetzt rund um Pulheim radeln lässt, zeigte auch der ADFC, der anlässlich der Einweihung zu einer geführten Radtour von rund 25 Kilometern Länge einlud.

Einladung zum Kuchenbacken

Gut 280 Obstbäume wurden bis jetzt im Nordpark angepflanzt, darunter viele alte, fast vergessene heimische Obstsorten wie „Geheimrat Dr. Oldenburg“ oder die „Rheinische Schafsnase“ beides alte Apfelsorten, „Gellerts Butterbirne“ oder die „Gute Graue“, „Büttners rote Knorpelkirsche“ Haselnusssträucher oder gar echte Mispeln.

Auch diese Bäume sind sozusagen ein „Geschenk“, denn sind die Früchte reif, so ist jeder der mag eingeladen nach Belieben zu pflücken und zu ernten. Und damit Sie auch wissen, was man außer Marmelade noch so damit machen kann, gab’s für die Besucher gleich noch ein Kartenset mit einer Auswahl verschiedener Kuchenrezepte.

„Hier ist’s toll“

Schon lässt sich anhand der Besucher, die den Nordpark regelmäßig frequentieren, ablesen: Er ist angekommen, nicht nur im RegioGrün-Korridor, sondern auch in den Köpfen und Herzen der Menschen in und um Pulheim herum. „Ich find’s toll hier“, meinte auch die 7jährige Svenja. „Hier kann man richtig prima spielen.“ Und auch auf die Frage, was ihr den am besten gefallen würde, musste sie nicht lange überlegen: „Die Spielgeräte hier sind toll, aber am allerschönsten finde ich den Wackelbalken.“ Sprach’s und zog mit ihrer Freundin los, um mal eben nach „den Schäfchen“ zu sehen.

Das ist Preis-wert

„Schlicht, aber kraftvoll“, so beurteilte den auch die Jury, die alle zwei Jahre den Nordrhein-Westfälischen LandschaftsArchitekturpreis vergibt, den Nordpark. Gemeinsam mit drei weiteren Projekten wurde er aus den 22 gesandten Entwürfen ausgewählt. „“Mit der Definition eines Siedlungsrandes über eine Art „parc agricole“ gelingt die Schaffung eines neuen Typs von Naherholungslandschaften am Stadtrand.“ Hieß es in der Urteilsbegründung.

Mit dem Preis, der von der Landesgruppe NRW des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) vergeben wird, sollen die Kreativität und die Gestaltungs- und Leistungsfähigkeit von Landschaftsarchitektur sichtbar gemacht werden. Hier sollen Projekte, Planer und Bauherren ausgezeichnet wreden, die nicht nur eine zeitgemäße, sondern auch mutige und kreative Landschaftsgestaltung auf Basis von sozial und ökologisch orientierten Werten entwickeln und sichtbar machen.

Schauen Sie doch mal vorbei

Wie und wann Mispel, Birne und Co. nun reifen, das überlassen wir lieber den Obst- und Gartenexperten unter Ihnen. Ein Besuch, ob mit oder Ernteerfolg, im Nordpark lohnt aber auf alle Fälle. Wer nicht so sattelfest ist und das Gelände zunächst einmal zu Fuß erkunden möchte. Man kann mit dem Auto bis ungefähr Höhe Schürgespfad fahren, dort parken und dann die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.

Ach ja, und wenn Sie dort des Wegs kommen – grüßen Sie doch die Schäfchen von uns.

Fotos: Laetitia Vitae



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