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Play for unity


Ganze 35 Vereine aus dem gesamten Kreisgebiet hatten sich gemeldet, um beim ersten Rhein-Erft-Kreis Turnier dieser Art mitzuspielen. Einzige Voraussetzung sollte sein: Einheimische und Zugewanderte sollen nach Möglichkeit in einer Mannschaft spielen.  

Play for unity

Die Fußball-EM in Frankreich macht es uns vor: Wenn es um das Spiel mit dem Ball geht, sind wir uns vielleicht nicht unbedingt darüber einig, wer am Ende den Pokal nach Hause nehmen sollte, aber wenigstens schon mal darüber, dass das ein riesengroßes Event ist. Und wenn es gut geht, werden sich hier wieder Menschen aus aller Herren Länder treffen, um gemeinsam und friedlich „König Fußball“ zu huldigen. Kurz und gut, wenig verbindet Menschen rund um den Erdball so sehr wie das Spiel mit dem runden Leder.

Mal raus und mal bewegen

Für uns, die wir in der Regel einem Beruf nachgehen, einen Haushalt organisieren müssen und am Ende über zu wenig Freizeit klagen, sieht die Welt anders aus. Aber stellen Sie sich vor, Sie müssten in einer Flüchtlingsunterkunft oder gar in einer Turnhalle leben: Keine oder nur wenig Privatsphäre, nichts tun, kein Geld und kaum eine Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben. Und auch, wenn man noch so gewillt und bemüht ist: Niemand kann acht Stunden am Tag nichts Anderes tun als eine fremde Sprache büffeln, denn mit wem sollte man schon reden?

Integration durch Sport

Sich mal austoben, rauskommen, neue Leute kennenlernen – wer von uns wünscht sich das nicht. Umso wichtiger ist aber genau das für all‘ die Menschen, die weit weg von zu Hause hier eine neue Heimat suchen. Um anzukommen, müssen sie hier Wurzeln schlagen –und das geht am Besten im direkten Umgang mit denen, die hier schon länger oder lange wohnen und sich hier auskennen. Aber wo sie kennenlernen? Im Bus? An der Supermarktkasse? Bei der Ausländerbehörde? Wohl kaum, dafür aber sehr wohl im Sportverein.

Funktioniert im Großen und im Kleinen

Um gemeinsam zu spielen, braucht es nicht allzu viele Worte. Oft genügt ein Handzeichen, ein kurzer Zuruf und die allgemeinen Regeln wer wie und wann gegen den Ball treten darf, sind nahezu überall gleich – ob in Afghanistan oder Venezuela, ob am Nordkap oder in Südafrika – man spricht Fussball.

Angespornt von dem Gedanken einer völkerübergreifenden Leidenschaft richtet der Rhein-Erft-Kreis zeitgleich zur in Frankreich stattfindenden Fußball-Europameisterschaft den „play for unity – Cup 2016“ aus, an dem sich nicht nur begeisterte Kicker und Kickerinnen, die seit Jahr und Tag im Kreis leben, lieben und arbeiten, sondern eben auch und vor allem Flüchtlinge und Zugereiste engagieren dürfen, können und sollen.

16 aus 35

Ganze 35 Vereine aus dem gesamten Kreisgebiet hatten sich gemeldet, um beim ersten Rhein-Erft-Kreis Turnier dieser Art mitzuspielen. Einzige Voraussetzung sollte sein: Einheimische und Zugewanderte sollen nach Möglichkeit in einer Mannschaft spielen.

Schnell waren sich die Veranstalter auch darüber einig, dass man bei der Premierenveranstaltung nur an einem einzigen Tag spielen wollte und musste entsprechend die Zahl der teilnehmenden Mannschaften auf 16 begrenzen.

Glückfee Julia griff in die Gläser

Heute nun war es soweit und die Mannschaften, die am 18. Juni auf dem Liblarer Sportplatz gegeneinander antreten werden, wurden durch die „Glücksfee“ Julia ausgelost. Bereits im Vorfeld waren die Mannschaften der Kreispolizei sowie der Feuerwehr, Wildcard und das vom SC Germania Erftstadt-Lechenich ins Leben gerufene Integrationsprojekt „Refugee 11“, einer Mannschaft, die sich hauptsächlich aus Migranten rekrutiert, gesetzt.

Und dann wurde es spannend, als sie insgesamt 12 Mal in das große Glas mit den Plastikkugeln griff, um die noch fehlenden Mannschaften auszulosen.

Fast wie bei der „richtigen“ EM

Doch damit war ihr Job noch lange nicht getan, denn nachdem sie neben dem Goldenberg Europakolleg, dem Haus St. Gereon 2 aus Bergheim Zieverich, in dem hauptsächlich unbegleitete Jugendliche betreut werden, der Hürther Brücke und noch neun andere Mannschaften per Los ermittelt hatte, musste sie gleich wieder zugreifen, schließlich sollte jeder Mannschaft auch ein Land zugeteilt werden, um den Zusammenhang mit der „richtigen“ EM deutlich werden zu lassen. So zog sie für die Vertreter der Böelcke Kaserne Gastgeber Frankreich, für den CFR Buschbell Spanien, während das Adolf Kolping Berufskolleg die Kicker aus Spanien im Turnier vertreten wird.

Jetzt kommt der Feinschliff

Bis zum 18. Juni ist es ja noch ein bisschen hin, aber vor den Organisatoren, allen voran den Erftstädtern, den in diesem Jahr die Ehre zuteil wird das Premierenturnier auszurichten, liegt noch viel Arbeit. Fest steht schon, dass die Mannschaften jeweils in einer Stärke von 6 Feldspielern und einem Torwart antreten werden, doch wie genau die Paarungen aussehen werden und wie lange eine jede Halbzeit dauern wird, daran müssen sie noch ein bisschen feilen, dennoch bleiben Walter Ley, der Vorsitzende des Fußballkreis Rhein-Erft, Sebastian Bohnen vom Stadtsportverband Erftstadt und Sandy Auert von der Erftstädter Stadtverwaltung gelassen.

Sie interessieren sich nicht für Fussball?

Es soll sie ja geben, Menschen, die sich partout und überhaupt nicht für Fussball interessieren oder gar begeistern können. Aber (nicht nur) für die, haben sich die Organisatoren ja noch ein paar nette „Schmankerl“ am Rande ausgedacht, so dass man hier nun wirklich auf seine Kosten kommen wird: Während die Royal Flush Cheerleader des VfR Bachem Spielern und Zuschauern so richtig einheizen werden, kann man sich etwas ab vom eigentlichen Geschehen beim Bubble Ball vergnügen oder eben doch mal selbst Fuß anlegen und einen wohlgezielten Schuss auf die Torwand abgeben, während DJ Elbee dafür sorgen wird, dass nicht nur die Augen, sondern eben auch die Ohren beschäftigt sind. Und weil so viel Aktivität natürlich auch hungrig macht, gibt es zum guten Schluss noch ein internationales Catering.

Sehen wir uns? Wir sehen uns!

Wenn wir das jetzt richtig im Blick haben, dann wird zwar am 18. Juni nicht nur in Erftstadt, sondern auch in Frankreich gekickt, aber die deutsche Mannschaft hat definitiv Spielpause. Aber damit wir nicht aus der Übung kommen, was anfeuern und jubeln angeht, halten wir uns eben quasi beim Heimspiel fit. Also: Sehen wir uns? Wir sehen uns!

Fotos: Die Kicker - Petra Bork, Pixelio, die Tabellen - www.facebook.com/playforunity, alle Weiteren: DWW

 



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