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„School-Corner“ in der Stadtbibliothek


Das Konzept des „lebenslangen Lernens“ fordert nicht nur von jedem von uns ein hohes Maß an Bereitschaft sich beständig mit neuen Sachverhalten zu beschäftigen, neue Themen- und Wissensfelder zu erschließen, es verlangt auch von den „Wissensvermittlern“  

„School-Corner“ in der Stadtbibliothek

In einem Buch (!) habe ich folgendes gelesen: „Google und Wiki hin oder her: Es ist und bleibt sinnvoll, sich auf unterschiedlichen Gebieten möglichst fundierte Sachkenntnisse anzueignen und unabhängig zu sein von den großen virtuellen Wissensspeichern im Internet.“

Nun ist es zweifellos richtig, dass Google und Co. sehr, sehr praktisch sind. Will ich mal eben schnell „was wissen“, gehen auch meine ersten Mausklicks in Richtung Wikipedia. Trotzdem kann und will ich im Zweifelsfall nicht auf ein „richtiges“ Buch verzichten. Zwar sollte man sich nicht dazu versteigen zu behaupten, dass das, was Drucker und Verleger so zwischen zwei Buchdeckel gepackt haben, nun automatisch mehr Gewicht und Wahrheit enthält als die virtuelle Information und ich will auch gar nicht das „Horrorszenario“ bemühen, wie es mit unserem ganzen schönen Internetwissen aussieht, wenn jemand mal den Strom abdreht, richtig aber bleibt meiner Meinung nach, dass jeder – ganz egal wie alt oder jung wir nun seien mögen, lernen, erfahren und im wahrsten Sinne des Wortes begreifen sollte, dass es eine Vielzahl von Wegen und Möglichkeiten gibt zu lernen und sich Wissen anzueignen.

„Schock deine Eltern -

lies ein Buch“, lautete vor Jahren das Motto, mit dem die ersten SommerLeseClubs in Nordrhein-Westfalen aus der Taufe gehoben wurden. Mittlerweile gehört es schon fast zum guten Ton, dass so gut wie jede Stadtbücherei dieses Projekt in den Sommerferien anbietet und durchführt und das Jahr für Jahr mit großer Resonanz. Aber Lesen zum Vergnügen und nur in den Sommerferien reicht eben (leider) nicht aus. Eltern von heranwachsenden Schülern wissen wovon die Rede ist: War es vor einigen Jahrzehnten noch Gang und gäbe, dass man außerhalb des Lernorts Schule gerade mal die Hausaufgaben machen musste, um sich dann entspannt zurücklehnen zu können, wird heutzutage einfach mehr erwartet.

Die Anforderungen steigen

Nicht nur die Anforderungen an Schüler steigen, das Konzept des „lebenslangen Lernens“ fordert nicht nur von jedem von uns ein hohes Maß an Bereitschaft sich beständig mit neuen Sachverhalten zu beschäftigen, neue Themen- und Wissensfelder zu erschließen, es verlangt auch von den „Wissensvermittlern“ Flexibilität und Neuorientierung.

Stolz kann das Team der Bergheimer Stadtbibliothek darauf verweisen schon seit 2009 einer von insgesamt (nur) acht Partnern im nordrhein-westfälischen Pilotprojekt „Lernort Bibliothek – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ sein, das sich erstmals mit dem informellen und individuellen Lernen systematisch beschäftigt.

Schon zu Beginn des Diskussionsprozesses war den Teilnehmern klar: Bibliotheken in Zeiten des Internets müssen mehr leisten als nur Bücher zur Verfügung zu stellen. Wichtiger als die Anzahl der verschiedenen Medien, die jeweils angeboten werden, ist die Beratung bei der Auswahl und die qualifizierte Beratung im Rahmen der Informationsbeschaffung und -organisation.

Das große Räumen

Rund 52.000 Medien aller Arten hält die Bücherei verteilt über drei Etagen für ihre Besucher bereit. Bisher waren die Materialien, die gerade von Schülern für Hausaufgaben, Referate und Prüfungsvorbereitungen genutzten Medien nach Themen und Sachgebieten sortiert. Um die Sache übersichtlicher zu gestalten, hieß es also räumen, räumen und neu organisieren und an einem Platz zum Lerncenter „School Corner“ zusammenzufassen.

Speziell für Schüler

Im Rahmen des neuen Angebotes hat das Bibliotheksteam nicht nur alle unterrichtsrelevanten Medien zusammengetragen, sondern entwickelt begleitend dazu das Konzept „Unterricht in der Bibliothek“ das zusammen mit Lehrerinnen und Lehrern entsteht, wobei hier die Recherche an verschiedenen Arbeitsstationen und die Aufbereitung der gefundenen Daten im Vordergrund stehen soll. Neben den verschiedenen Funktionen des Angebotes „Lernzentrum“ erhalten die Schüler eine gezielte Einführung in das Thema Recherche und zwar durch alle verschiedenen Medienformen vom klassischen Printmedium über E-Books bis hin zum Internet, wobei die Suche nach einem Lösungsweg für die gestellte Aufgabe im Vordergrund stehen soll. „Dieses neue Projekt ist ein weiterer Meilenstein für Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Erlangung einer umfassenden Medienkompetenz“, meint Werner Wieczorek, der Leiter der Bergheimer Stadtbibliothek.

… Aber nicht nur

Man merkt es dem Lernzentrum zwar an, dass es zunächst speziell für die Interessen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen entwickelt worden ist, aber das soll einen nicht daran hindern bei Bedarf hier vorbeizuschauen, zu suchen und fündig zu werden. Und keine Sorge, dass man uns als „Oldies“ schief von der Seite ansehen könnte: Abgeschirmte Lese- und Lernplätze machen es möglich, sich hier ganz entspannt seinen Interessen und seinem persönlichen Lernerlebnis hingeben zu können. Denn eines ist ja klar: Wenn wir dem Anspruch des lebenslangen Lernens gerecht werden wollen, bleibt uns auch nach Schulschluss nichts Anderes übrig als immer wieder unser Wissen zu überprüfen und zu erneuern.

Fotos: Laetitia Vitae



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