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“Liebliche Speis für Leckermäuler”


Je länger die Wege sind, die das edle Gemüse auf der Stange hat, desto weniger Geschmack eben. Dazu kommt, dass lange Transportwege Straßen und Klima in unnötiger Weise belasten und außerdem was könnte schöner sein als quasi beim Nachbarn einzukaufen?  

“Liebliche Speis für Leckermäuler”

nannte Hieronymus Bosch den Asparagus officinalis, also den Gemüsespargel. Weiland ein Edelgemüse, das nur den Reichen und Schönen (?) vorbehalten war, kann hat er zwar nichts von seiner Güte und Geschmack eingebüßt, ist aber mittlerweile zum Glück für jedermann erschwinglich.

Worauf wir so lange warten

Nun ja, eigentlich keine besonders kluge Frage, denn grundsätzlich beginnt die Spargelzeit dann, wenn es den ersten Spargel gibt. Und das kann von Region zu Region und abhängig von der Witterung variieren. Im Prinzip könnte man also sagen, dass auch in Bornheim die Spargelzeit schon begonnen hat, denn schon ist das ein und andere Pfund verfügbar. Aber so richtig beginnt die eigentliche und „echte“ Spargelzeit pünktlich mit Beginn des Wonnemonats Mai, nämlich am 30. April. Und weil wir ja nun seit Johanni letzten Jahres ziemlich lange auf die ersten frischen Stangen warten mussten, feiern die Bornheimer sich und „ihren“ Spargel auch gebührend, nämlich mit einem zünftigen Fest auf dem neu gestalteten Peter-Fryns-Platz in der Stadtmitte. Dann erwarten die Besucher nicht nur die ersten frisch gestochenen Stangen, sondern auch ein buntes Programm rund um die heimischen Produkte und die regionalen Erzeuger- und Gastronomiebetriebe. Aber davon später mehr, beschäftigen wir uns erst einmal mit der Frage, was denn so Besonderes dran oder besser gesagt drin ist im Spargel.

Macht müde Menschen munter

Zunächst einmal ist Spargel ein idealer Kandidat für alle, die jetzt noch eifrig um die Bikini-Figur kämpfen, denn Spargel, der ja zu 95% aus besteht, hat so gut wie keine Kalorien. Futtern  Sie also ruhig ein paar Stängchen mehr, es wird Ihnen nicht schaden, wenn sie das edle Gemüse nicht gerade in Butter oder Sauce Hollandaise ertränken.

Und auch wer Probleme beim Wasserlassen hat, sollte so oft es geht zum Saisongemüse greifen. Sein hoher Kaliumgehalt wirkt nämlich harntreibend und – seien wir ehrlich – schmeckt ungleich leckerer als Blasen- und Nierentee.

Ob er nun wie es die alten Römer glaubten, tatsächlich als Aphrodisiakum taugt, nun das wissen wahrscheinlich nur die Götter und eben die Römer. Allerdings hat die Wissenschaft herausgefunden, dass Spargel hohe Mengen Vitamin E enthält und das hilft auf alle Fälle gegen Müdigkeit – gewiss nicht nur bei Männern …

Parmaschinken, Champagner, Bornheimer Spargel

Auf den ersten Blick mag Ihnen diese Zusammenstellung vielleicht etwas willkürlich erscheinen; es sei denn, Sie stellen sich vor, dass Sie Parmaschinken-Röllchen mit Bornheimer Spargel essen und dazu ein Gläschen Champagner schlürfen. Hört sich gut an, ist aber eigentlich nicht gemeint. Gemeinsam ist ihnen nicht nur, dass man sie prima miteinander kombinieren kann, sondern dass es sich genau wie bei der Wachauer Marille, der Zuger Kirschtorte oder unserem geliebten Kölsch um Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung handelt. Für den Spargel bedeutet das, dass sich nur Stangen, die in der Region linksrheinisch von Wesseling und Bonn angebaut worden sind, auch „Bornheimer Spargel“ nennen dürfen.

Der lange Weg

Um allerdings den begehrten Eintrag als regionale Spezialität zu erreichen, wurde den Spargelbauern jedoch einiges abverlangt. Nachdem sich 2005 zum ersten Mal zu einer Gemeinschaftsaktion unter dem Motto „Brühl-Bornheimer Blauspargel – immer eine Spargellänge voraus!“ zusammengeschlossen hatten, begann der lange und steinige Weg durch die Brüsseler EU-Instanzen bis man nach nahezu biblischen 7 Jahren endlich stolz auf den Eintrag in das EU-Register verweisen konnte.

Und wozu ist das gut?

Nun könnte man sich ja bequem zurücklehnen und sich fragen: „Und wozu ist das gut? Hauptsache es schmeckt.“ Auch wenn Experten behaupten, dass der Geschmack des Spargels je nach Anbaugebiet variiert – uns Genießern würde es am Ende doch schwerfallen eine einzelne Stange einem bestimmten Anbaugebiet zuzuordnen. Viel wichtiger jedoch ist: Je frischer desto schmackhafter. Je länger die Wege sind, die das edle Gemüse auf der Stange hat, desto weniger Geschmack eben. Dazu kommt, dass lange Transportwege Straßen und Klima in unnötiger Weise belasten und außerdem was könnte schöner sein als quasi beim Nachbarn einzukaufen?

Wie, mögen Sie nicht?

Ich persönlich habe zwar noch keinen kennengelernt, der keinen Spargel mochte, aber es soll sie ja geben. Kein Grund jedoch, nicht mal bei den Erzeugern aus Brühl und Bornheim vorbeizuschauen, denn außer Spargel gibt es hier aber auch Erdbeeren, Kartoffeln und jede Menge anderes Obst, Gemüse und vieles mehr, was die Bauern anbauen oder produzieren.

Die Königin kommt auch

Dass die Queen nicht zur Saisoneröffnung nach Bornheim kommen wird – wer wollte ihr das verdenken. Zum einen ist die Dame ja nicht mehr die Jüngste und zum anderen wird ihr ihr runder Geburtstag neben jede Menge Gratulanten und Geschenken auch einen ziemlich gut gefüllten Terminkalender bescheren. Die Bornheimer dürfte es indes nicht weiter stören, denn immerhin haben sie mit Leonie Palm, der 6. Bornheimer Spargelkönigin eine wahrhaft charmante Vertreterin „for her Royalness“. Die 20jährige, die eine Ausbildung als Versicherungskaufrau macht und in ihrer Freizeit tanzt, joggt und Tennis spielt, ist übrigens schon die zweite der Palm-Töchter, einem Bornheimer Traditions-Biospargelbauern, die das Amt bekleidet. Dass Sie nicht nur den Spargel aus dem väterlichen Anbau würdig vertreten wird, stand schon bei ihrem ersten großen Auftritt anlässlich der Pressekonferenz außer Frage als sich die Wolken verzogen und sie beim anstehenden Fototermin mit der Sonne sozusagen um die Wette strahlte.

Da kommen Sie auf Ihre Kosten

Ach, wer will bei so etwas Leckerem wie Spargel eigentlich schon über Kosten und Preise sprechen. Gut, billig ist er nicht, will er als Edelgemüse auch nicht sein und außerdem steckt ja viel Handarbeit drin, denn mit Maschinen läuft hier nun mal nichts und die Handarbeit ist eben an den Mindestlohn gebunden. Aber bevor Sie jetzt ärgern und zur „günstigen“ Alternative von weit, weit weg greifen, denken Sie einfach dran, dass Sie ja auch gut entlohnt werden wollen.

Aber lassen Sie uns doch lieber von etwas Netterem reden und noch einmal auf das große Fest zurückkommen. Klar: Im Mittelpunkt steht natürlich der Spargel, wenn Bornheimer und Brühler Gastro-Betriebe live vorführen, welch‘ verführerische Kreationen man damit zubereiten kann. Dazu kann man dann ein edles Tröpfchen kosten oder ganz klassisch beim Wasser aus dem „Roisdorfer Brunnen“ bleiben. Dazu dann noch ein paar zünftige Töne der Vorgebirgsmusikanten und die Party kann steigen …

Und last but not least unser Dank an die Fotografinnen und Fotografen von www.pixelio.de als da sind: Spargelkopf und Stechbesteck - Uschi Dreiucker; Spargelfeld - Wilhelmine Wulff; Spargelstecher - Rainer Sturm; Parmaschinken - Sebastian Krakus; Stempel - Martin Moritz. Alle Weiteren: LV

 



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