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Weh, weh Windchen


Nachdem der erste Bauabschnitt des Windparks „Königshovener Höhe“, einer Kooperation zwischen RWE und die Stadt Bedburg, bereits Ende 2014 quasi ans „Netz“ gegangen ist und die ersten zwölf Windkraftanlagen schon die ersten 53.000 Megawattstunden Strom ..  

Weh, weh Windchen

Seit Jahrhunderten schon nutzt der Mensch die Kraft des Windes. Bis zur Erfindung der Motoren waren von Wasser oder Wind angetriebene Mühlen die einzigen Kraftmaschinen. Mit ihnen konnte man nicht nur Getreide mahlen und Öl pressen, auch als Antrieb für Säge-, Pump- und Schöpfwerke fanden sie Verwendung. Mit der Erfindung der Dampfmaschine verlor der Wind als Energieträger zunächst an Bedeutung, erlebte aber schon in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sein „Revival“ als der Ingenieur und quasi Pionier der Windenergie, Ulrich W. Hütter, 1957 in der Nähe von Geislingen das erste Windtestfeld Deutschlands eröffnete.

Von der Flaute bis zum Sturm

Auch wenn das Modell Energie aus eneuerbaren Ressourcen zu gewinnen, spätestens seit der Ölkrise zu Beginn der 70er Jahre seinen eigenen Charme entwickelt haben dürfte, herrschte dennoch Flaute im Bereich der Windenergie – nur schlappe 0,8 % am Bruttostromverbrauch trugen Windkrafträder noch 1998 bei. Seitdem aber geht es beständig aufwärts, auch beflügelt durch die von Berlin befohlene „Energiewende“, weg von der Atomkraft, weg von den Fossilen, hin zu den Erneuerbaren. Seitdem drehen sich Land auf Land ab immer mehr Räder im Wind und haben ihren Anteil am Bruttostromerzeugung auf satte 8,6 % steigern können. Aber wer weiß schon wie so eine Windkraftanlage überhaupt funktioniert?

Wind – Energie – Strom

Zunächst einmal stellen wir uns – nein, nicht dumm und auch nicht als großen schwarzen Raum vor, sondern das Prinzip der Stromerzeugung wie einen Fahrraddynamo vor. Um Strom zu gewinnen, wird die Bewegungsenergie des Windes von den Rotorblättern der Anlage in eine Drehbewegung gewandelt, die einen Generator im Innern der Gondel antreibt, der wiederum die Rotationsenergie in elektrischen Strom umwandelt.

Wie hoch der Ertrag eines Windrades ist, hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab. Da ist zum einem die Bauart der der Rotorblätter, aber auch die Höhe der Türme, denn entscheidend für einen hohen Stromertrag sind vor allem mittlere Windgeschwindigkeiten. Bei zunehmender Höhe über dem Erdboden weht der Wind stärker und gleichmäßiger. Je höher die Windenergieanlage und je länger die Rotorblätter, desto besser kann die Anlage das Windenergieangebot ausnutzen. Ab einer Windgeschwindigkeit von ca. 3 m/s kann mit einer Windkraftanlage Strom erzeugt werden. Bei einer Verdoppelung der Windgeschwindigkeit kann sich die Leistung der Anlage verachtfachen.

Ein weiterer Meilenstein

Nachdem der erste Bauabschnitt des Windparks „Königshovener Höhe“, einer Kooperation zwischen RWE und die Stadt Bedburg, bereits Ende 2014 quasi ans „Netz“ gegangen ist und die ersten zwölf Windkraftanlagen schon die ersten 53.000 Megawattstunden Strom erzeugt haben, wurde jetzt mit dem 2. Bauabschnitt, in dem weitere 9 Anlagen errichtet werden, begonnen. Ist erst einmal alles fertig, sollen die dann insgesamt 21 Windräder um die 67 Megawatt Strom Jahr für Jahr erzeugen.

Strukturwandel tut not

Auch, wenn es für unsere Region schmerzhaft ist, immerhin – ob wir sie „mögen“ oder nicht – viel von unserem wirtschaftlichen Potential hängt nun mal an der Braunkohle. Aber früher oder später wird „Schluss“ sein. Wenn nicht nur die Beschlüsse der Bundesregierung, dann doch in nicht mehr sooo allzuferner Zukunft, weil sich die Vorräte einfach erschöpft haben, ein Restabbau unwirtschaftlich wird. Und dann? Keinem von uns dürfte die Vorstellung „Der Letzte macht das Licht aus und schließt die Tür ab“ zusagen.

Ob nun Windkraftanlagen der Weisheit der Schluss sind und ob sie nun die Landschaft einfach verändern, gar bereichern oder am Ende „verschandeln“ – wer will und kann das schon wirklich beurteilen. Eines jedoch sollte man an dieser Stelle trotzdem erwähnen: Nach der Automobilindustrie sind die Windkraftanlagenbauer mittlerweile zum zweitgrößten Stahlnachfrager avanciert und stehen für einen Branchenumsatz von über 4 Milliarden Euro.

Eines Tages …

Noch ist es Zukunftsmusik, aber nun ja, wer hätte, rechnen wir nur mal schlappe 100 Jahre zurück, schon an die Mondlandung geglaubt? Also ist der Gedanke, den Guido van den Berg, der Wahlkreisabgeordnete der Stadt Bedburg im nordrhein-westfälischen Landtag, anlässlich des ersten Spatenstichs für die zweite Bauphase äußerte, nicht einmal abwegig: „Vielleicht“, so van den Berg, „sind die Erneuerbaren eines Tages so stark, dass man mit dem Überschussstrom Braunkohle auch als Chemiegrundstoff veredeln kann.“

Gerade hier besteht laut Ansicht von Prof. Dr. Matthias W. Haenel, der am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr forscht, ein erheblicher Nachholbedarf was die Erkenntnisse  bei der Forschung zur Verflüssigung und Kohlechemie angeht, um Kohle zum Beispiel als Ersatz für die immer knapper und teurer werdenden Erdölvorkommnisse zu nutzen. „Die Erforschung der Kohlestruktur war und ist jedoch weit mehr als nur ein akademisches Anliegen.“ So der Professor.

Am Ende noch etwas zum Schmunzeln

Ach ja, wir geben zu: Das Thema „Energie“ vermag nicht jeden vom Hocker zu reißen, insbesondere nicht mit Blick auf die Stromrechnung. Damit uns aber das Lachen nicht ganz vergeht, hier noch eine kleine Scherzfrage am Rande: „Woran erkennt man eigentlich den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Windkraftanlagen?“ Na, ganz einfach! Die Damen haben lackierte Fingernägel.

Das hätte nicht passieren dürfen: Ein technischer Defekt hat leider alle Bilder, die wir selber "geschossen" haben, vernichtet. Wir danken der RWE für die Bereitstellung von (Ersatz-)Bildmaterial und der Agentur für Erneuerbare Energien für die beiden Schaubilder.



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