Der Katze ist der Neugier …
Der Katze ist der Neugier …
Grundsätzlich stehe ich Menschen, die sich wie die Terrier (so ein Vieh käm‘ mir auch nicht ins Körbchen) in irgendwas verbeißen, nicht so ganz sympathisch. Irgendwann, denke ich mir, muss man Dinge auch mal loslassen können, zu den Akten legen.
Andererseits, gäbe es diese Wadenbeißer nicht, säh‘ die Welt wohl anders aus. Ob wir auf alle unsere tollen Errungenschaften von Toilettenpapier bis Röntgenstrahlen zugreifen könnten, wenn immer alle nur tiefentspannt rumschnurren würden?
Eines ist jedoch gewiss: Wäre Audrey nicht Marke „ich verbeiße mich bis mir die Zähne ausfallen“-Typ, würde es die Geschichte vom Rosenholzzimmer schließlich auch nicht geben und das wär dann doch wirklich schade.
In Kürze: Audrey erbt von ihrem Ex-Mann Thornwood-House in Queensland. Eigentlich will sie nur kurz hin, um es dann einem Makler zu übergeben, aber wie es so geht mit dem „eigentlich“. Also bleibt sie mit ihrer Tochter Bronwyn und taucht immer weiter und tiefer in die Geschichte ihres Schwiegergroßvaters, der seinerzeit beschuldigt wurde, seine Ex-Verlobte ermordet zu haben ein.
Nach und nach entwickelt Anna Romer die verschiedenen Zeitebenen der Geschichte, um uns am Ende eine zwar verblüffende, aber doch (halbwegs) überzeugende Lösung anzubieten. Wobei, auch wenn mich ihre „Lösung“ nicht die geforderten 150% überzeugt, hat das dem Hörbuch insgesamt nun wirklich keinen Abbruch getan. Mein Fazit: Fast 10 Stunden (9 h 54 min) brillanter Hörgenuss mit Jessica Schwarz, Eva Gosciejewicz und Jacob Weigert. Erschienen im Hörverlag, kosten die acht Silberlinge 19,99 Euro.
