Ist Facebook mörderisch?

Ist Facebook mörderisch?

Zwei Menschen, zwei Tote, zwischen denen keine Gemeinsamkeit besteht, zumindest nicht auf den ersten Blick. Er ein verträumter Student aus Salzburg, sie aus Hannover. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als könnte er zunächst sie und dann sich selbst ermordet haben. Die einzige Gemeinsamkeit: Sie waren beides Mitglieder einer Lyrikgruppe auf Facebook.

Schade, dass ich den ersten Fall von Beatrice Kaspary, der Salzburger Ermittlerin (noch) nicht gelesen habe, somit also etwas blindlings in ihr Leben gestolpert bin. So haben sich mir natürlich die Rückgriffe auf ihren ersten Fall nicht wirklich erschlossen, was aber am Ende nicht so wirklich störend war.

Bei den beiden ersten Toten bleibt es nicht. Ein mysteriöser Anrufer wird tot aus der Salzach gezogen und Kaspary tritt unter falschem Namen die Facebook-Gruppe bei, wo nicht nur Gedichte gepostet werden, sondern auch über die Todesfälle spekuliert wird, bis ein weiteres Gruppenmitglied den Tod vor einem fahrenden Zug findet. Ist Facebook nun mörderisch? Oder sind Gedichte gefährlich?

Nach den Jugendbüchern von Ursula Poznansky nun also der erste Thriller für „Erwachsene“, den ich von ihr gelesen habe und ich muss sagen, auch wenn sie ein kleines bisschen die Altersklasse wechselt, an ihrem Sinn für Spannung, Ab- und Hintergründe ändert das nichts – Poznanski bleibt sich treu und Spitzenklasse! Denn ihr gelingt, was nur wenige schaffen – eine überraschende und trotzdem durch und durch plausible Lösung des Falles zu finden.

Auch, wer sich mit Facebook nicht so auskennt oder nichts von hält, an „Blinde Vögel“ sollten Sie nicht ungelesen vorbeigehen!

Der 2. Fall für Beatrice Kaspary und Florin Wenniger ist bei Wunderlich erschienen und kann für 16,95 Euro bei Moewes versandkostenfrei bestellt werden.