Macht süchtig

Macht süchtig

Im wirklichen Leben ist es mir ja noch nicht gelungen die Grenzen Europas zu überschreiten, was ja schade ist, denn sicher gäbe es da draußen noch eine Menge Spannendes zu sehen und zu entdecken. Aber so lange es eben ist wie es und ich meine Tage im rheinischen Umfeld verbringe, gönne ich mir wenigstens in den Abend- und Nachtstunden den ein und anderen Ausflug in die große, weite Welt.

Ich überlege also, welches Land ich – rein krimitechnisch gesehen – bisher noch nicht erkundet habe und stelle mit Erstaunen fest, dass die Türkei ein ziemlich großer und ziemlich weißer Fleck in meiner Kriminalstatistik ist. Soll es da etwa keine Verbrechen geben?

Da entdecke ich also wie durch Zufall auf der Buchmesse Celil Oker oder besser gesagt Remzi Ünal, der sich als Privatermittler in Istanbul verdingt. Und weil meine Mama mich zur Bescheidenheit erzogen hat, will ich ja eigentlich nur einen lesen, sozusagen als Schnupperkost und Appetizer. Aber die vom Unionsverlag, die kennen mich, also packen sie nicht nur einen, sondern gleich alle in die große Bücherkiste. (Man merke: Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr). Und was soll ich sagen? Recht haben sie getan, denn kaum habe ich mich durch die Reihenfolge der Bände gefummelt (Schnee am Bosporus, Foul …, Letzter Akt …, Dunkle Geschäfte … und Lass mich leben, Istanbul) habe, ist es auch schon um mich geschehen und ich hefte mich an Remzis Fersen und folge ihm durch Istanbuls Straßengewirr auf der Suche nach der Wahrheit.

Kurz gesagt: Machen Sie keine halben Sachen, denn wenn Sie den ersten Band verschlungen haben, wollen Sie den Rest gleich auch noch lesen.

Alle Bände sind im Unionsverlag erschienen.