Diamantenstaub

Diamantenstaub

So besehen bin ich schon mächtig viel herumgekommen, zumindest in Sachen Mord und Totschlag. Rein krimitechnisch war ich schon in Frankreich, Italien, Schweden, Dänemark, ja sogar bis nach Finnland und ins ferne Kenia haben mich meine Leseabenteuer geführt. Und diesmal also nach Ägypten.

Nun könnte man ja meinen, dass es irgendwann langweilig wird, immerhin ähneln sich die Geschichten ja. Es gibt einen oder mehrere Tote und auf alle Fälle mal einen Täter (oder auch mehrere). Trotzdem wird’s irgendwie nie langweilig. Das mag zum Teil an der Art liegen wie gemordet wird oder am Motiv oder eben daran, dass man ja neben dem Mord in der Regel noch eine Menge über Land und Leute erfährt. Der Krimi sozusagen als Reise-Ersatzliteratur für Orte, die man sonst eben nicht zu Gesicht bekommt.

Diesmal also nun Ägypten. Es ist ein bisschen verzwickt, denn es dauert seine Weile bis man eine Ahnung bekommt, wer da wenn und warum vom Leben zum Tode befördert hat, dafür aber blättert Ahmed Mourad Seite für Seite die Geschichte seines Landes auf, erzählt von den Menschen, ihren Schicksalen und den Seilschaften, Korruption und Bestechung. Herausgekommen ist ein äußerst komplexer Krimi, der lohnt langsam wie ein gutes Glas Wein genossen zu werden.

Und noch etwas: Einen besonderen Dank sollte ich an dieser Stelle wohl der Übersetzerin, Christine Battermann, aussprechen, die das Werk nicht nur für uns ins Deutsche übertragen hat, sondern vielen Namen und Begebenheiten durch kurze Anmerkungen erst das richtige Verständnis zukommen lässt.

„Diamantenstaub“ von Ahmed Mourad ist im Lenos Verlag erschienen. Die gebundene Ausgabe kostet 22,50 Euro.