Liebe auf den zweiten Satz
Liebe auf den zweiten Satz
Es ist jedes Jahr das Gleiche: Kaum ist die Buchmesse vorbei, trudeln hier Bücher über Bücher über Bücher ein und ich weiß kaum, was ich zuerst in die Hand nehmen soll. Also gehe ich nach einem ganz einfachen Prinzip vor: Alles, was mich nicht nach dem dritten Satz in die Atemlosigkeit treibt, kommt erst einmal auf den Stapel „später“. Und weil nun „Die Sehnsucht des Vorlesers“ auf den ersten Seiten mir etwas sperrig daherkam, landete auch er zunächst auf dem „Später-Stapel“.
Aber – auch das wie jedes Jahr –so kurz vor der nächsten Buchmesse kriegt der „Später-Stapel“ eine zweite Chance und die Latte hängt dann nicht mehr bei „sofort“, sondern bei sagen wir mal fünf bis zehn Seiten.
Und siehe da: Kaum hatte ich die ersten Seiten hinter mir, gewann dieser auf den ersten Blick doch etwas arg schrullige Guylain Vignolles, der jeden Morgen seine Mitreisenden im Zug mit völlig zusammenhangsfreien Lesungen „beglückt“ an Charme und die Geschichte nahm Fahrt auf.
Für diesmal mache ich es mir leicht und Ihnen kurz und zitiere, was „Le Point“ so wunderbar auf den Punkt gebracht hat: „Ein zauberhaftes Romandebüt voller Humor und Poesie“. Und es wäre schade, sollte Ihnen die Geschichte von Jean-Paul Didierlaurent (dtv premium / 14,90 €) entgehen.