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Auf der Suche nach der verlorenen Schwester


„Die Frau, die zu viel fühlte“ hat nun aber rein gar nichts mit diesen Herz-, Schmerz-, Tränenbelasteten Family-Soap nach Machart privater Sender zu tun. Charles Chadwick ist eben Brite durch und durch. Ganz sanft und zurückhaltend erzählt er die ...  

Auf der Suche nach der verlorenen Schwester

Dass man Familienangehörige verlieren kann, so wie ein Schlüsselbund oder wie man seinen Schirm irgendwo stehen lässt, scheint ja nicht so abwegig zu sein. Wie ich so hin und wieder mit halbem Ohr und viertel Auge mitkriege, ergeben sich daraus dann ziemlich tränen- und schmerzreiche Suchen, die man, blättert man so durch die Fernsehzeitschriften, auch noch hautnah auf diversen privaten Sendern mitverfolgen kann.

Pragmatische Menschen werden sich vielleicht auf den Standpunkt stellen „fott is fott“, aber so einfach scheint es nicht zu sein. Anscheinend gibt es Verluste, die einen früher oder später einholen, einen doch die Sehnsucht plagt, das man den, den man irgendwann auf dem Weg des Lebens verloren hat, wiederfinden möchte.

So geht es auch John Brigdewell, dem erfolgreichen politischen Journalisten. Eigentlich hat der die vergangenen zwanzig Jahre auch ganz gut ohne seine kleine Schwester Julie leben können. Um ehrlich zu sein, vielleicht sogar besser als mit, denn sie und ihre etwas flatterhafte Art passten so gar nicht zu ihm, seinem festgefügten Leben und seinem untadeligen Ruf. Da war es vielleicht sogar ganz passend, dass sie sich irgendwann aus seinem Leben verabschiedet hat. Nun aber bittet ihn seine Schwester Hester, die als Bibliothekarin auf dem Land lebt, sich auf die Suche nach Julie zu machen.

Die Frau, die zu viel fühlte“ hat nun aber rein gar nichts mit diesen Herz-, Schmerz-, Tränenbelasteten Family-Soap nach Machart privater Sender zu tun. Charles Chadwick ist eben Brite durch und durch. Ganz sanft und zurückhaltend erzählt er die Geschichte von John, von Hester und Julie, der Frau, die so gar nicht ins Bild passen wollte, erzählt von Johns Suche und entwickelt mit leisen Worten eine naja am Ende vielleicht zwar doch ganz normale aber dennoch lesenswerte Familiengeschichte. Hier gibt es nicht wirklich die „Guten“ oder die „Anständigen“ und die „Durchgeknallten“. Er schreibt auf, er beschreibt, aber katalogisiert nicht. Am Ende ist jeder wie er ist und ob das gut ist oder nicht, das zu beurteilen bleibt uns überlassen.

Charles Chadwicks neuer Roman ist wie seine beiden Vorgänger bei Luchterhand erschienen und kann zum Preis von 18,99 Euro versandkostenfrei in jeder Moewes Buchhandlung bestellt werden.

Mein Fazit: Ein wunderbar leichter Roman für verträumte Stunden.

 



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