Soviel Kitsch darf sein

Soviel Kitsch darf sein

Nun ja, mit einen Platz auf der Nomierungsliste für den Literaturnobelpreis ist bei der „Mitternachtsrose“ wohl nicht zu rechnen, aber was soll’s, denn wer will immer und ausschließlich nur hehre Kunst? Wenn Sie aber mal zwei (Arbeits-)Tage oder 993 Minuten einfach abtauchen wollen und sich in ein ganzes Jahrhundert voll mit Liebe, Intrigen, Wirrungen und Irrungen verlieren möchten, dann sind Sie hier genau richtig:

„Innerlich aufgelöst kommt die junge amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley im englischen Dartmoor an, wo ein altes Herrenhaus als Kulisse für einen Film dient, der in den 1920er Jahren spielt. Vor ihrer Abreise hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der Medien auf die junge Frau ausgelöst, doch in der Abgeschiedenheit von Astbury Hall kommt Rebecca allmählich zur Ruhe. Als sie jedoch erkennt, dass sie Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn Lord Astbury, frappierend ähnlich sieht, ist ihre Neugier geweckt. Dann taucht Ari Malik auf: ein junger Inder, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita nach Astbury Hall geführt hat. Je mehr Rebecca aber in die Vergangenheit und in ihre Rolle eintaucht, beginnen Realität und Fiktion zu verwischen – und schließlich kommt sie nicht nur Anahitas Geschichte auf die Spur, sondern auch dem dunklen Geheimnis, das wie ein Fluch über der Dynastie der Astburys zu liegen scheint…“

Ja, das ist tatsächlich zuweilen so kitschig wie es sich anhört, aber zugleich ist es auch sagenhaft spannend und unterhaltsam. Mich jedenfalls hat „Die Mitternachtsrose“ gefesselt und nicht losgelassen bis ich sie von der ersten bis zur letzten Minute durchgehört hatte und hat mir eine kleine, wunderbare Flucht aus dem Alltag erlaubt.

Mein Fazit: Wenn Sie auch ein wenig Glanz und Glamour in den tristen Spätsommer (haha, wo bleibt er denn?) bringen wollen, dann sind Sie hier genau richtig.

„Die Mitternachtsrose“ von Lucinda Riley ist als Hörbuch im Hörverlag erschienen und kostet 9,95 Euro.