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Erinnerung an einen schmutzigen Engel


Für mich war es einfach ein Stück Zeitgeschichte, verpackt in einer netten Geschichte und das war durchaus unterhaltsam und lohnenswert. Mich jedenfalls haben die 428 Minuten Lebenszeit, die ich mit Hören verbracht habe, nicht gereut.  

Erinnerung an einen schmutzigen Engel

Zugegebenermaßen stehe ich dann manchmal doch selbst im Weg. So habe ich sämtliche Wallander-Krimis von Mankell mit Begeisterung gelesen und bin von ihm als Autor richtig überzeugt. Dennoch habe ich mich bislang um sämtliche seiner Afrika-Romane gedrückt. Für mich war er einfach untrennbar mit Schweden und Krimi verknüpft. Nun weiß ich nicht, ob ich „Erinnerung an einen schmutzigen Engel“ am Ende sozusagen als Ausreißer von meinen sonstigen Gewohnheiten doch bestellt habe oder die netten Damen und Herren vom HörVerlag der Meinung waren, dass ich meinen Mankell-Erfahrungsschatz doch mal erweitern solle, also lange Rede kurzer Sinn: Da war nun auf einmal dieses Hörbuch im Haus und meine Neugier geweckt.

Dann eben doch mal eine Afrika-Geschichte. Von der FAZ ist die Geschichte auf das Ärgste verrissen worden, aber das hat sie sich eigentlich nicht verdient. Gut, manchmal fand ich es auch schwierig Hanna, der Hauptperson der Geschichte, in ihrem Tun oder besser ihrem Lassen zu folgen, erschien sie mir oft so plan- und ziellos. Aber bei näherer Betrachtung fand ich mich selber ungerecht. Denn immerhin spielt die Geschichte, die Hanna, die aus allereinfachsten Verhältnissen der tiefsten schwedischen Provinz stammt, in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Vielleicht ist es einfach so, dass man sich auf diese andere Welt, eine andere Herkunft und ein Minimum an Lebenserfahrung einfach einlassen muss. Schließlich ist Hanna zum Zeitpunkt, da ihre Geschichte spielt, selber gerade mal Anfang zwanzig und, bleiben wir ehrlich, wie viel Lebenserfahrung und Weitblick hatten wir in dem Alter?

Aber so alt, dass ich nun aus eigener Erfahrung und Anschauung beurteilen könnte, wie es denn damals in den afrikanischen Kolonien war und wie das Verhältnis zwischen „Weißen“ und „Schwarzen“ war, bin ich dann nun doch wieder nicht und überhaupt war ich sowieso noch in Afrika. Also ob man das nun als moralinsauer empfindet oder nicht, das sei nun jedem selbst überlassen. Für mich war es einfach ein Stück Zeitgeschichte, verpackt in einer netten Geschichte und das war durchaus unterhaltsam und lohnenswert. Mich jedenfalls haben die 428 Minuten Lebenszeit, die ich mit Hören verbracht habe, nicht gereut.

Wissen Sie was, hören Sie es doch selber mal: „Erinnerung an einen schmutzigen Engel“ von Henning Mankell ist bei „Der HörVerlag“ erschienen und kostet 19,99 Euro. Gibt’s wie üblich und immer versandkostenfrei in der Moewes Buchhandlung.



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