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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Die sind echt hart drauf, die Finnen!


... da haut man sich bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit gegenseitig auf den Schädel, das es nur so kracht und bei der Anzahl der Leichen (alten wie auch frischen) habe ich ein wenig den Überblick verloren.  

Die sind echt hart drauf, die Finnen!

Schweden-Krimis kennen wir ja bereits zur Genüge. Immer etwas melancholisch, aber gut, richtig gut. Nun also ein Finnen-Krimi.

Wenn ich Bücher von Autoren aus anderen Ländern lese, dann merke ich immer wieder, wie erschreckend wenig ich über viele Länder weiß. Was weiß man so im Allgemeinen eigentlich über Finnland? Dass es meistens ziemlich dunkel und kalt ist, dass sie diese Kräuter-Hustenbonbons dann doch nicht erfunden haben und ansonsten ziemlich viel in die Sauna gehen und über eine erschreckend hohe Selbstmordrate verfügen. Das hört sich nicht unbedingt verführerisch an.

Aber die Finnen in „Das Begräbnis des Paten“ sind richtig gut drauf. Da baut die Bäuerin im Gewächshaus, das ehedem für Gurken, Tomaten und Salat gedacht war, fröhlich und unter Billigung des Dorfsheriffs Hanf an, während der Sohn in seinem Labor nicht nur synthetische Drogen herstellt, sondern auch für die ein und andere handfeste Detonation sorgt; da haut man sich bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit gegenseitig auf den Schädel, das es nur so kracht und bei der Anzahl der Leichen (alten wie auch frischen) habe ich ein wenig den Überblick verloren. Es wird gekokst, gesoffen und geballert was das Zeug hält, dass einem der ehedem wilde Westen schon fast wie eine Ansammlung von frommen Sonntagsschülern anmutet, und irgendwie kommt das so locker und leicht daher, dass man es irgendwie für völlig normal und in Ordnung hält. Nun will ich den Finnen nicht zu nahe treten, wahrscheinlich sind sie im täglichen Leben auch nicht abgedrehter als andere Europäer, bis auf ihre Namen vielleicht. Faszinierend, wie sie es schaffen so gut wie jeden Buchstaben gleich mal doppelt zu verwenden. Dazu passt dann auch das Buchcover – ein Colt aus Liebesperlen oder sind es Smarties?

Wer also der langsam, aber unaufhaltsam einsetzenden Weihnachtsseligkeit noch ein wenig entkommen möchte, der sollte sich „Das Begräbnis des Paten“ auf keinen Fall entgehen lassen, denn gefühlsduselig sind die Jungs (und Mädels) nun gewiss nicht. Ein guter Kontrapunkt im Lichterglanz.

Unsere Herbstentdeckung stammt von Tapani Bagge, der nebenher auch noch Kinder- und Jugendbücher schreibt wie die Autoreninformation verrät (also jetzt wundert mich überhaupt nichts mehr über die Nordlichter), ist im Suhrkamp Verlag erschienen und kostet wenig mörderische 8,99 Euro. Und wo’s das gibt (außer in Finnland)? Na, in jeder Moewes Buchhandlung oder im Onlineshop unter www.moewes.info



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