Herz über Kopf
Herz über Kopf
Ob man nun wirklich die riesengroße Sinnkrise entwickeln muss, bloß weil einem der Tuppes kurz vor dem Traualtar durchs Kirchenfenster abhaut, mag ja dahingestellt sein, vielleicht ist es eine Frage des Alters oder der Einstellung, aber am Ende kann man sich womöglich doch nicht der Erkenntnis verschließen: Es schafft Platz für Neues.
Nun ja, Ros braucht tatsächlich etwas länger, um ehrlich zu sein für meinen Geschmack viel zu lange, um über den Verlust der „Ratte“ wie sie ihren Ex-Verlobten konsequent zu nennen pflegt, hinwegzukommen. Also wenn Sie mich fragen, dann suhlt sie sich ein bisschen arg in Selbstmitleid, dabei ist das Leben doch eine Wundertüte voller Gelegenheiten.
So besehen also könnte einem dieses ständige Gejammer und Geheule, das Ros an den Tag legt, ziemlich auf die Nerven gehen und manches Mal habe ich mir gedacht: „Himmel, nun pack doch mal jemand diesen Jammerlappen und schüttele ihn richtig durch“, wenn Jo Platt all das am Ende doch mit so viel Witz und Humor beschreibt, dass man einfach durchhält und weiterliest und sich am Ende dann doch einen abgrient.
Also ob Sie nun Liebeskummer haben und ein bisschen humorvollen Trost gut gebrauchen können oder so wie es gerade läuft rundum zufrieden sind: „Herz über Kopf“ mag ja vielleicht nicht die hohe Weltliteratur vor dem Herrn sein, aber auf alle Fälle unterhaltsam. Wenn Sie jetzt auch mal reinlesen wollen: Erschienen ist das Buch bei Rowohlt und kosten tut es 9,99 Euro.
