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Die Faszination des Schreckens


Schön ist das nicht, eher schon erschreckend, aber ich fürchte, dass Gattis damit verdammt nah an der Realität liegt. Mein Fazit: Für schwache Nerven taugt das nicht, aber für alle anderen ein echtes Lese-must-have.  

Die Faszination des Schreckens

Von manchen Büchern weiß ich echt nicht wie sie den Weg in meine Bücherkiste gefunden haben und ob ich sie – mal rein vom Klappentext her – bestellt hätte.

„In den Straßen die Wut“ wäre wahrscheinlich nicht dabei gewesen, weil, tja, mich das Thema, nämlich die Bürgerkriegsähnlichen Zustände in Los Angeles nach dem Freispruch mehrerer (weißer) Polizisten, die einen schwarzen Bürger misshandelt haben sollen, nicht so brennend interessiert hätte.

Aber nun war’s ja eben da und da half ja alles nichts. Und fast hätte ich es nach den ersten zwanzig Seiten wieder weggelegt, wäre ich nicht zu faul gewesen aufzustehen und nach was Anderem zu schauen. Und das war gut so.

„In den Straßen die Wut“ fängt nicht nur grausam und brutal an, es bleibt auch so. Aber so, wie Gattis seinen Thriller aufbaut, in dem er die Geschichte abschnittsweise von den verschiedenen Akteuren erzählen lässt, entsteht ein umfassendes Bild von einer Gesellschaft, die in Gruppen und Gangs, in Hass und Krieg zerfallen ist und langsam beginne ich zu begreifen, dass es um weitaus mehr geht als nur darum, seiner Empörung lauthals und krawallig Luft zu machen, sondern dass ein winziger Funke genügt, um ganz andere Rechnungen zu begleichen.

Schön ist das nicht, eher schon erschreckend, aber ich fürchte, dass Gattis damit verdammt nah an der Realität liegt.

Mein Fazit: Für schwache Nerven taugt das nicht, aber für alle anderen ein echtes Lese-must-have.

In den Straßen die Wut“ von Ryan Gattis ist bei Rowohlt erschienen und kostet 16,99 Euro.



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