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Lauter liebenswerte Spinner


Nun muss man Karl Konrad ja zu Gute halten, dass er sich, nachdem sich zunächst der Vater und dann der Bruder nach Afrika weg gemacht haben, seit Jahr und Tag liebevoll um seine kranke Mutter kümmert. Aber ein bisschen spinnert ist er trotzdem.  

Lauter liebenswerte Spinner

Nun muss man Karl Konrad ja zu Gute halten, dass er sich, nachdem sich zunächst der Vater und dann der Bruder nach Afrika weg gemacht haben, seit Jahr und Tag liebevoll um seine kranke Mutter kümmert. Aber ein bisschen spinnert ist er trotzdem.

Da kommt nun eines Tages mitten im heißesten Sommer eine Karte von seinem abgängigen Bruder und bringt ihn nach Jahren des ewig gleichen Trotts ins Grübeln. Und da fährt er dann nicht nur in die nächste Stadt, um sich einen Tropenhelm zu kaufen (so ein Spielzeugding aus Plastik), sondern gabelt auch noch zwei Afrikaner auf, mit denen er dann mitten im Wald sein eigenes Afrika baut. Dazu trägt er Stück für Stück den heimischen Bungalow ab und baut ihn, allerdings ohne Berücksichtigung von Statik oder solchen Nebensächlichkeiten wie fließend warmen und kalten Wasser oder gar Strom im Wald wieder auf. Und damit es so richtig Afrika-mäßig wird, organisiert er gleich auch noch ein paar Zebras und ein Flusspferd. Währenddessen überlegt die Restbevölkerung des Dorfes, die allerdings ziemlich überschaubar ist, ob nun Zebras weiß mit schwarze Streifen sind oder schwarz mit weißen Streifen. Naja gut, weil außer dem Metzger und seiner Angestellten Elke nur der Hubert als Postbote noch einer geregelten Arbeit nachgeht, hat man im Dorf ja Zeit für philosophische Überlegungen. Die Elke aber, die von irgendeinem durchgereisten Radrennfahrer nun schwanger ist, schmeißt dann auch noch die Brocken hin und zieht zu Karl, der kranken Mutter und den beiden Afrikanern Alfred und Ephraim in den Wald …

Nun plätschert diese Geschichte einfach so nett vor sich hin. Sie ist eigentlich nicht besonders aufregend oder gar spannend und wie gesagt, irgendwie sind die alle nicht so ganz bei Trost, aber dabei irgendwie unheimlich liebenswert und genau das macht eigentlich dann auch den Charme aus. Das ist nichts, was einen schlaflose Nächte kosten würde oder wo man in Gedanken so abdriftet, dass man schon Gefahr läuft vor lauter Anspannung gegen den nächsten Baum so fahren, aber das ist trotzdem unterhaltsam und macht einfach Spaß.

Und wer weiß, vielleicht baue ich mir ja irgendwann auch noch mein eigenes Afrika.

Wenn Sie sich jetzt auch inspirieren lassen wollen: „Karl Konrads heimliches Afrika“, gelesen von Bjarne Mädel, ist im Hörbuch Hamburg Verlag erschienen und kostet in jeder Moewes Buchhandlung 19,99 Euro.



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