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Wie sie wurde was sie war


Na und was denken Sie, wenn der Name Katharina die Große fällt? An den männermordenden Vamp? Oder vielleicht eher an die liebestolle Närrin, die sich von ihrem Lover mit den nahezu sprichwörtlichen potemkinschen Dörfern narren ließ? An die Ausbeuterin ode  

Wie sie wurde was sie war

Na und was denken Sie, wenn der Name Katharina die Große fällt? An den männermordenden Vamp? Oder vielleicht eher an die liebestolle Närrin, die sich von ihrem Lover mit den nahezu sprichwörtlichen potemkinschen Dörfern narren ließ? An die Ausbeuterin oder die Kriegsherrin?

Irgendein Bild haben wir alle von den wirklich großen und berühmten der Geschichte im Kopf. Am Ende läuft es eben auf die berüchtigte Image-Frage hinaus und was, bitte schön, ist Image mehr als das Bild, das die Öffentlichkeit sich macht oder ihr vorgemacht wird? Sch…egal, ob das immer mit der Wirklichkeit deckungsgleich ist. Wir können uns ja ‚ne Menge zurecht machen wie wer in Wirklichkeit ist. Was wissen Sie denn zum Beispiel, ob „uns Angela“ nun lieber Spinat oder Brokkoli ist, ob sie lieber Rauhaardackel mag oder vielleicht doch Perserkatzen?

Na gut, da könnte man ja vielleicht noch nachfragen, was bei historischen also schon etwas länger nicht mehr unter den Lebenden weilenden schlicht unmöglich ist. An ihnen können wir unsere Fantasien so richtig ungezügelt ausleben, was ihnen, ganz im Gegensatz zu der These, dass man über Tote bitte schön nur Gutes sagen sollte, nicht immer zur Ehre gereicht.

Wie wohltuend, dass Eva Stachniak nicht auf den großen Skandal aus ist, im Gegenteil. Im ersten Band über Katharina die Große schlüpft sie in die Rolle der Kammerzofe Warwara, die als Spitzel am Zarenhof die Freundschaft zur Großfürstin und späteren Zarin Katharina nicht nur sucht, sondern auch findet, denn Katharina ist zunächst nicht mehr als ein relativ einsames, wenn auch ehrgeiziges und begabtes junges Mädchen, das sich genau wie jeder andere Mensch nach Freundschaft und Zuneigung sehnt.

Weiter geht es dann mit „Die Zarin der Nacht“. Katharina steht am Ende eines langen Weges und Lebens. In Rückblenden wird die Zeit erzählt, die einsetzt wo der Winterpalast endet. Und Stachniak macht so weiter wie sie den ersten Band aufgezäumt hat, lässt uns ein wenig hinter die Kulissen schauen, ohne dabei voyeristisch zu werden.

Mein Fazit: Wer den Ersten gelesen hat, will auch den Zweiten haben, also am besten gleich beide Bände im Doppelpack bestellen. Erschienen sind sie bei Insel Taschenbuch und kosten pro Band 9,99 beziehungsweise 14,99 Euro.

 



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