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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Das hat jetzt etwas Zeit gekostet …


Wer sich aber einmal auf ihn und seinen Erzählstil eingelassen hat, der wird ihm sicher auch die ein und andere Abschweifung nicht übel nehmen, weil er es trotzdem schafft, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.  

Das hat jetzt etwas Zeit gekostet …

Mit Schrecken stelle ich fest, dass meine monatliche Ausbeute an Buchbesprechungen diesmal anscheinend etwas mager ausgefallen ist, zumindest für den Bereich Belletristik.

Wobei, ich war nicht lesefaul, nur hat mich die Lektüre von „Ketzer“ doch ziemlich Zeit gekostet. Aber nun sind ja, das will ich zu meiner Ehrenrettung mal anführen, fast 650 Seiten Lesestoff schließlich auch eine Ansage. Da machen andere mal eben zwei oder gar drei Bücher draus.

Leonardo Padura hingegen lässt sich Zeit und breitet seine Geschichte über das Rembrandt Bild eines jungen Juden eben in epischer Breite vor uns aus, nimmt uns mit nach London, wo das Bild 2007 auf einer Auktion versteigert werden soll, nach Kuba, wo der ehemalige Polizist Mario Conde sich mit dem möglichen Erben des Bildes auf die Suche nach dem Woher und dem Wohin macht, entführt uns ins Amsterdam des Jahres 1648, wo der junge Elias trotz aller religiösen Verbote beim großen Meister Rembrandt die Kunst des Malens erlernen will.

Streckenweise, gerade gegen Ende des Buches, gerät ihm das vielleicht ein kleines bisschen zu langatmig, verliert er sich zu sehr in philosophischen Detailfragen über die Jugendkultur der Emos und anderer bizarrer Gruppen, aber insgesamt, doch insgesamt muss man sagen, ist es ein tolles Buch. Nur, wie gesagt, Zeit muss man haben oder sich eben nehmen. Wer sich aber einmal auf ihn und seinen Erzählstil eingelassen hat, der wird ihm sicher auch die ein und andere Abschweifung nicht übel nehmen, weil er es trotzdem schafft, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.

Also mit Blick auf den nächsten Sommerurlaub oder entspannte Stunden daheim ist „Ketzer“ von Leonardo Padura durchaus eine lohnenswerte Anschaffung. Es ist im Unionsverlag erschienen und kostet 24,95 Euro.

 



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