Mörderisches Allgäu

Mörderisches Allgäu

Von wegen muhende Kühe, saftige Weiden und ländliche Idylle pur. Das Allgäu, so will es scheinen, scheint weniger idyllisch denn mörderisch zu sein. Und das nicht nur in Altusried, der Wohn- und Wirkungsstätte des guten Kluftinger. Auch in Legau, kaum 10 Kilometer weiter, wird fröhlich gemordet.

Ein bisschen frag‘ ich mich ja wie Barbara Edelmann es denn meint, wenn Sie vorab schreibt, dass sie mit „Mordsbraut“ den „wunderhübschen, schmucken, idyllischen Ort mit all seinen freundlichen Menschen endlich in aller Munde“ bringen will. Finden Sie es freundlich die Braut (und das im Designerbrautkleid von Jil Sander) just am schönsten Tag im Leben von selben zum Tode zu befördern? Also ich find das nicht nur unfreundlich, sondern schon fast barbarisch – also ich mein wegen dem Kleid, das kann doch kein Mensch mehr anziehen, wegen dem Loch und dem Fleck.

Aber Spaß beiseite, denn alles in allem ist ihr mit ihrem Erstlingswerk was richtig Nettes gelungen. Vielleicht manchmal ein bisschen dick aufgetragen, da hätten’s dann schon ein paar Adjektive weniger sein dürfen, aber insgesamt eine durchaus spannende und glaubwürdige Mordbubengeschichte, die sie sich da für uns ausgedacht hat. Aber ob’s nun tatsächlich ein „Bube“ war oder doch eine holde Maid, der da die Sicherung durchgebrannt ist, nein, das verrat ich nicht, das finden Sie mal schön selber raus.

Derweil: Viel Spaß beim Lesen!

Äh? Ach so, ja, das Wichtigste (außer dem Mörder): „Mordsbraut“ von Barbara Edelmann ist im Emons Verlag erschienen und kostet 10,90 Euro.