Ich bin ein Schläfer und bleibe es auch

Ich bin ein Schläfer und bleibe es auch

Zunächst fängt die Geschichte ja ganz entspannt an, nämlich mit einem Mord. Gut, dass mag für das Mordopfer schon doof sein und vielleicht auch noch für die Angehörigen, aber so ist das nun mal, wenn man Krimis mag, da darf man nicht allzu zart besaitet sein. Auch der Verdacht, dass es sich um einen Serienmord handeln könnte, ach, das haben wir doch hundert Mal gelesen.

Aber dann wird es richtig spannend. In England, dem Tatort sozusagen, ist nämlich ein Medikament gegen Schlaf entwickelt worden. Ja, Sie haben ganz richtig gelesen. Ein Medikament gegen Schlaf. Und überlegen Sie mal: Im Durchschnitt verschlafen wir ein schlappes Drittel unserer Lebenszeit. Da stellt sich doch berechtigterweise die Frage, was man mit dieser Zeit nicht alles anfangen könnte. So besehen eröffnen sich da völlig ungeahnte Perspektiven! Kein Wunder also, dass das etliche Menschen begeistert und sie zu überzeugten „Shiftern“ werden, zu „Umschaltern“ sozusagen, die vom Wach-Schlaf-Modus auf den Wach-Wach-Modus umschalten.

Fragt sich nur, ob menschliche Psyche und Geist dem „Wir-sind-immer-hellwach-und-präsent-Modus“ auf Dauer tatsächlich gewachsen sind …

Mich hat das Buch zwar so einiges an meinem geliebten und kostbaren Nachtschlaf gekostet, aber auch wenn ich persönlich trotz aller gefühlten Vorteile der Schlaflosigkeit nicht auf meine entspannten Traum- und Schlummerstunden verzichten möchte, ist „Du sollst nicht schlafen“ nicht nur eine echte Empfehlung für Krimi-Fans, sondern auch für Philosophen (und solche, die es werden wollen).

„Du sollst nicht schlafen“ von Charlotte Parsons ist bei dtv erschienen und kostet 9,95 Euro.