Kleiner Mord zwischen Antipasto und Dolce

Kleiner Mord zwischen Antipasto und Dolce

Manche Leute verfügen ja über eine Energie, da frage ich mich immer, ob ich staunen oder vor Neid erblassen sollte. Mama Carlotta gehört zu diesen Leuten. Jetzt muss ich nachzählen: Wie viel Kinder hat sie großgezogen? Fünf oder doch sechs? Von den Heerscharen von Schwiegerkindern und Enkeln reden wir da mal gar nicht. Und seit dem tödlichen Verkehrsunfall ihrer Tochter pendelt sie nun also zwischen Sylt, wo Schwiegersohn nebst den beiden Enkeln lebt, und ihrer Großfamilie in Umbrien hin und her, um alle zu bekochen, zu hegen, zu pflegen und zu verwöhnen. Und weil das die Dame anscheinend noch nicht so ganz auslastet (allein bei dem, was sie an täglichen Mahlzeiten auf den Tisch bringt, tritt mir der Schweiß auf die Stirn), greift sie so nebenher noch ein bisschen in die Mordfälle des Schwiegersohns mit ein, wobei, pardon, nein, er ist ein Auftragskiller, sondern Kriminalkommissar bei der Kripo Sylt. Der wiederum sieht’s nicht gern, also schnüffelt sie halt im Geheimen und daraus entwickelt sich dann eine umwerfende, wenn gleich unfreiwillige Komik …

In ihrem neuesten oder soll man sagen seinem neuesten Fall (?) führt es Mama Carlotta und Schwiegersohn Erik Wolf von Sylt bis ins sonnige Umbrien und somit hat man als Daheimgebliebener gleich beides: Sylter Flair und Dolce Vita in Italien. Da gibt es nur eins: Bei unserem bisher verregneten Sommer die Decke über den Kopf ziehen, „Küstennebel“ lesen und wahlweise nach Lust und Laune von Sylt oder Italien träumen.

„Küstennebel“, der fünfte Fall von Mama Carlotta, von Gisa Pauly ist im Piper Verlag erschienen, kostet 9,99 Euro und ist wie immer in der Buchhandlung unseres Vertrauens, nämlich bei Moewes zu bekommen. Ach, und noch etwas: Als kleines „On-Top“ gibt es noch ein prima Küstennebel-Lesezeichen. Na, wenn das nicht überzeugt!