Liebe und Kanonendonner
Liebe und Kanonendonner
Ein bisschen merkwürdig finde ich es schon, dass die deutsche „Revolution“ so gar keinen Platz im Geschichtsunterricht findet. Also ich kann mich wenigstens nicht daran erinnern, dass man uns viel über die Zeit zwischen na sagen wir mal Heinrich IV. und 1918 erzählt hätte. Nichts, Lücke, ein schwarzes Loch, ein historisches, sozusagen.
Wie gut, dass Titus Müller verlässlich dafür steht so über die Jahrhunderte hinweg immer wieder nicht nur spannende, sondern eben auch informative historische Romane zu schreiben. Da kann man denn wenigstens partiell die Lücken aus dem Geschichtsunterricht ausbügeln.
Diesmal also „Berlin Feuerland“, Schauplatz, klar: Berlin und zwar der März 1848 als der Konflikt zwischen preußischen König und den Aufständischen immer mehr eskaliert.
Alice, die Tochter des königlichen Kastellans und somit aus besagtem „besserem“ Haus verliebt sich in den Habenichts Hannes – zwei Welten prallen aufeinander. Und eingebettet in die Liebesgeschichte des ungleichen Paares schildert er eben – quasi fast so nebenher – wie krass die sozialen Unterschiede waren und worum es den einzelnen Akteuren bei den sogenannten Märzunruhen denn nun ging.
Tja, ich bleibe dabei. Entweder haben wir in der Schule tatsächlich nie was vom März 1848 zu hören bekommen oder es war so langweilig, dass ich es einfach verdrängt habe.
Ihnen und mir zum Trost: Bei „Berlin Feuerland“ wird Ihnen das nicht passieren. Das ist eben nicht nur „informativ“, sondern vor allem sehr, sehr unterhaltsam. So, finde ich, macht Bildung einfach Spaß und ist ein echter Geheimtipp für alle, die noch ein bisschen ihre Bildungslücken füllen möchten.
Die Hörbuchversion (14:53 Stunden, gelesen von Tobias Dutschke, Anhang von Dietrich Petzold) ist bei Radioropa Hörbuch erschienen und kostet 19,95 Euro.
