Ein Tag, ein Überfall, zwei Leben
Ein Tag, ein Überfall, zwei Leben
Stellen Sie sich vor, sie sind noch einmal Kind. Stellen Sie sich vor, Sie beobachten einen Raubüberfall. Stellen Sie sich vor, was Sie daraus machen: Sagen Sie „Wow, die sind cool, das will ich auch mal machen, wenn ich groß bin!“ oder denken Sie: „Wenn ich groß bin, will ich für Recht und Ordnung sorgen.“?
Genau das passiert am 27. Februar 1958 in Mailand: Antonio und Roberto beobachten einen Überfall auf einen Geldtransporter und während Antonio beschließt Polizist zu werden, entscheidet sich Roberto für eine Leben als Krimineller.
Ausgehend von der Lebensgeschichte seiner beiden „Helden“ nimmt uns Paolo Roversi mit auf eine Zeitreise in das Mailand der 50er und 60er Jahre. Er erzählt von dreisten Raubüberfällen und von Studentenrevolten, von Jägern und Gejagten und er öffnet uns ein kleines Fenster in die Vergangenheit Italiens.
Ob sich alles tatsächlich so zugetragen haben mag wie er es schildert, mag dahingestellt sein und ist am Ende vielleicht auch gar nicht so wichtig. Es ist das Lebensgefühl, auf das es ankommt, die Atmosphäre, die er schafft, die ein Stück der italienischen Vergangenheit für uns lebendig werden lässt.
Immer wieder kreuzen sich die Wege von Antonio, der versucht dem Recht und der Ordnung Raum zu verschaffen und Roberto, der sich nimmt, was ihm gefällt. Am Ende bleibt offen, wer von beiden der Sieger im ewigen Duell bleiben wird, macht aber nichts, vielleicht gibt es dann ja eine Fortsetzung. Wenn Sie so geriete wie „Milano Criminale“ wäre sie auf alle lesenwert.
Der neue Roman von Paolo Roversi ist bei Ullstein erschienen und kann in jeder Moewes Buchhandlung und selbstverständlich über den Onlineshop versandkostenfrei zum Preis von 19,99 Euro bestellt werden.
