Wie Zartbitter-Sahne-Schokolade

Wie Zartbitter-Sahne-Schokolade

Ich esse nicht oft Schokolade – ist mir zu süß und hat viel zu viele Kalorien. Aber wenn doch, dann muss es wenigstens Zartbitter-Sahne-Schokolade sein. Zartbitter wegen nicht so süß und die Sahne macht die Sache dann erst so richtig cremig, dann zerfließt das eine Stückchen, das ich mir in schwachen Momenten gönne so herrlich auf der Zunge und hält mit seinem Nachgeschmack noch lange, lange vor.

So ähnlich ging es mir dann auch mit „Monsieur Jean und seinem Gespür für Glück“ von Thomas Montasser.

Monsieur Jean arbeitet als Nachtportier da, wo die Crème der Gesellschaft Urlaub macht: In der berühmten Nobelherberge Tour au Lac in Zürich. Nacht für Nacht kümmert er sich still und unauffällig um die Wünsche und das Wohlergehen seiner Gäste, manchmal sogar so still, dass sie es gar nicht bemerken.

Nun aber soll der gute Geist des Hauses in den Ruhestand verabschiedet werden, dabei gibt es noch so viel für ihn zu tun: Da ist Anastasia und ihr Traum von einem eigenen Café, da sind diese beiden alten Diven, die seit Jahr und Tag einen erbitterten Kleinkrieg führen, das Zimmermädchen mit den wehen Füßen und der Sänger, der immer noch die große Liebe sucht …

Ob es Monsieur Jean mit seinem Gespür Glück gelingen wird, ihnen allen gerecht zu werden?

Lehnen Sie sich zurück, lesen Sie nicht, sondern genießen Sie, so wie Schokolade ja nicht zum Essen (gegen den Hunger), sondern als Genuss für gewisse Momente da ist.

Lassen Sie Seite für Seite irgendwo zwischen Ihren Ohren oder dem Hals und der Magengrube – ganz  nach Belieben – langsam schmelzen, schmecken Sie noch lange danach wie schön es sein kann, ein kleines bisschen Glück in die Welt zu tragen, werden Sie glücklich.

„Monsieur Jean und sein Gespür für Glück“ wird vielleicht nicht gerade Ihre Probleme lösen können, aber sie auf alle Fälle für einen kleinen Moment vergessen machen.

Das kleine große Glück gibt’s zum Preis von