Wieder lesen

Wieder lesen

Es gibt Bücher, die halten mich über Nächte hinweg wach – total spannend. Es gibt Bücher, die machen mich etwas schlauer, es gibt Bücher für jede Gelegenheit und zu jedem Thema. Aber eigentlich gibt es nur ganz wenig Bücher, die es schaffen mir tatsächlich und über einen längeren Zeitraum ein beseeltes Lächeln um die Mundwinkel zu zaubern. Wellness für Körper, Geist und Seele in Buchform sozusagen.

Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich von „Wenn eins zum anderen kommt“ nicht mehr erwartet als eine nette „Story“ eben. So will es ja auch der Klappentext: „Der Lehrerin Charlotte wird auf der Straße die Tasche gestohlen, es ist nichts Wertvolles darin, aber sie stürzt und bricht sich die Hüfte. Dieses Ereignis wird nach und nach das Leben von sieben ganz unterschiedlichen Menschen durcheinanderwirbeln.“

Gut, also Charlotte, sie wird nur ein bisschen jünger sein als meine Mama lebt nach ihrem Krankenhausaufenthalt erst einmal bei ihrer Tochter – Augenöffner! Genau diese Situation habe ich nämlich in den letzten Jahren auch gehabt. Also nicht ich bin gefallen, aber Mama eben. Wie es mir damit ging dauerhaft einen Gast mit Pflegebedarf im Haus zu haben, dass wusste ich, aber Lively dreht die Perspektive mal um und erzählt wie es Charlotte damit geht. – Mama, sorry, aber es wohl dieses Buch gebraucht, dass ich dich besser verstehen lerne!

Naja, aber das Tochter Rose sich Mamas (also Charlottes) Schüler verliebt, dass die Ehe von Jeremy Dalton hart am Abgrund steht und der alte Sir Henry noch mal so richtig aufdreht, das steht natürlich auch drin. Und egal wen oder welche Begebenheit Lively nun gerade weiterspinnt, immer steckt irgendwie ein Stück von uns drin, aber wie schön – sie lässt einen nicht wegen Selbsterkenntnis schaudern, sondern eben einfach sanft und beseelt lächeln.

„Wenn eins zum andern kommt“ ist im Bertelsmann Verlag erschienen und kostet 17,99 Euro.