×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Braucht die Welt dieses Buch?


Klar, auch Pieter Webeling kann und will auch nichts am Unbegreiflichen ändern oder beschönigen, aber trotzdem schafft er es in all’ dem Grauen des Vernichtungslagers ein Stück Hoffnung, ein Stück und ein kleines Lachen zu tragen, ein Aufbäumen gegen das  

Braucht die Welt dieses Buch?

Na ja, die Antwort auf diese Frage können Sie sich ja schon denken, immerhin stelle ich Ihnen ja keine Bücher vor, die ich nicht für lesenswert halte.

Dennoch ist die Frage nicht ganz unberechtigt, immerhin gibt es ja schon ungezählte Literatur über das Dritte Reich und kaum ein Doku-Sender kommt ohne irgendeine Sendung pro Abend aus, die sich nicht irgendwie mit den Nazi-Schergen beschäftigt.

Nun also ein weiteres Buch über den Holocaust und das auch noch von jemand, der erst 1965 geboren wurde, also nun wirklich kein Zeitzeuge mehr ist.

Ich geb’s ja zu. Als das Buch dann auf meinem Tisch gelandet war, habe ich mich doch erst mal gefragt, was mich eigentlich dazu getrieben hat, mich für dieses Thema zu entscheiden. Komisch, mit wachsendem Alter fehlt mir immer mehr das Standing mich mit bestimmten Themen auseinander zusetzen, bin ich irgendwie dünnhäutiger und verletzbarer geworden. Und nun also ein Buch über Folter und Mord und all die unvorstellbaren Grausamkeiten, die sich nicht irgendein durchgeknallter Schriftsteller ausgedacht hat, sondern die Menschen wirklich und tatsächlich Menschen angetan haben?

Aber wie es eben so ist. Wenn ich schon ein Buch bestelle, dann hat es ja schließlich ein Recht darauf, dass ich wenigstens den Versuch unternehme es zu lesen. Und siehe: Klar, auch Pieter Webeling kann und will auch nichts am Unbegreiflichen ändern oder beschönigen, aber trotzdem schafft er es in all’ dem Grauen des Vernichtungslagers ein Stück Hoffnung, ein Stück und ein kleines Lachen zu tragen, ein Aufbäumen gegen das Unvermeidliche und macht das Buch somit dann doch lesbar, wobei, verstehen Sie das jetzt nicht falsch: Gut geschrieben ist es allemal, aber so wie er es geschrieben hat, kann man die Tatsachen eben einfach besser ertragen als in anderen Büchern.

1944 wird der holländische Komiker Ernst Hoffmann nach Auschwitz verschleppt. Was ihn am Leben erhält ist das Versprechen, das er Helena, die auf dem Weg ins Vernichtungslager gegeben hat: Wir werden uns wiedersehen, wenn dieser Wahnsinn vorbei ist.

Doch wie nicht nur am Leben bleiben, sondern tatsächlich überleben? Hören Sie mal zu:

„Du musst den Menschen Mut machen, Holländer. Ich möchte, dass du die Häftlinge in unserer Baracke zum Lachen bringst.“
Ich sah in verblüfft an. „Aber ..glaubst du wirklich, dass die darauf warten?“
“Ich kenne zwei Köche, die sich jeden Tag ein neues Rezept ausdenken. Jeden Tag! Welches Fleisch, welche Garzeit, die Sauce, die Gewürze, das Gemüse, alles. Nach dem Krieg werden sie eine Woche für mich kochen. Das gibt ihnen Mut, Holländer. Hoffnung! Sie wachsen kurz über ihr Leid hinaus. Du kannst dafür sorgen, dass die Menschen das Lager vergessen. Mit einem Lächeln.“

Nehmen Sie es mit aus diesem Buch: Manchmal reicht schon ein Moment, ein Lächeln, um wieder ein kleines Stück weiterzumachen, weiterzuleben.

So, und den Rest, den das Buch zu erzählen und zu schenken hat, den sollten Sie wirklich auch lesen. Deshalb hier nur die Kurzinfos: „Das Lachen und der Tod“ von Pieter Webeling ist im Blessing Verlag erschienen und kann für 19,99 Euro versandkostenfrei im Moewes Onlineshop bestellt werden.



Artikel empfehlen: