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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Extra-Klasse


Wenn ein Autor, der eigentlich – also früher – gar keiner war, sondern – man staune – Astrophysiker – es schafft, dass man sich am Ende nicht völlig verwirrt fragt: Ja was denn jetzt noch, dann ist es eben eine Klasse für sich. Prädikat: Absolut lohnend l  

Extra-Klasse

Ich finde Krimis gut, die meisten jedenfalls und sonst würden die, also wenigstens die, die ich Ihnen so Monat für Monat vorstelle, ja auch keinen Eingang in Laetitia Vitae finden.

Aber manchmal, da liest man einen, der wirklich das Prädikat „Extra-Klasse“ verdient. Wie es auch gegangen haben mag, irgendwie fand „Pfingstopfer“ von Ulrich Woelk den Weg in meinen Bücherkorb und von da auf meinen Bücherstapel.

Zunächst beginnt die Geschichte wie in Krimis halt so üblich mit einer Leiche, also einem Mord. Gut, ein bisschen bizarr ist das schon, dass man da nicht nur eine Prostituierte umgebracht hat, sondern ihr auch noch den Schädel geöffnet hat, um dort einen Zettel zu hinterlassen. Aber zunächst eben doch alles wie gehabt. Das Besondere ist vielmehr, dass Woelk es schafft in kurzen Passagen Rückgriff auf das Leben und die Vergangenheit von Ermittler Anton Glauberg zu nehmen, ohne dass man entweder die Vorgänger Krimis lesen muss oder sich ärgert, weil man irgendwie das Gefühl hat, nur die Hälfte mitzubekommen.

Dazu gibt’s dann noch eine wohldosierte Prise Philosophie über religiösen Fundamentalismus, eine Kurzeinführung was heißt unter Depressionen zu leiden und eine verzwickte Liebesgeschichte. Hört sich nach ein bisschen viel an? Könnte sein, aber das ist es eben, was ich mit „Extra-Klasse“ meine. Wenn ein Autor, der eigentlich – also früher – gar keiner war, sondern – man staune – Astrophysiker – es schafft, dass man sich am Ende nicht völlig verwirrt fragt: Ja was denn jetzt noch, dann ist es eben eine Klasse für sich. Prädikat: Absolut lohnend lesenswert!

Pfingstopfer“ von Ulrich Woelk ist bei DTV erschienen und kostet 14,90 Euro.



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