Sind vor dem Gesetz alle gleich?

Sind vor dem Gesetz alle gleich?

Drei Autoren, drei Geschichten, drei Mal geht’s um die Justiz in Italien. Und ich sage Ihnen: Hätte der Klett Cotta Verlag bei der Zusammenstellung nicht so gut gewählt und auf alle Fälle Andrea Camilleris Geschichte „Richter Surra“, der mit seiner wunderbaren, nahezu schon gottgleichen Ignoranz, mit der selbst die sizilianische Maffia ins Schwanken bringt, dazu gepackt, man könnte schon den Glauben an Recht und Gerechtigkeit verlieren. So aber bleibt neben einem Augenzwinkern und einem Schmunzeln über Richter Surra auch noch ein Funke Hoffnung an Justia erhalten.

Dabei ist es ja nicht so, dass die Figuren in den Geschichten von Ciancarlo de Cataldo und Carlo Lucarelli auch nur ansatzweise korrupt wären, nein, es sind die Verhältnisse, die sich ihre eigene „Gerechtigkeit“ schaffen.

Nun können wir uns ja ganz gelassen zurücklehnen und voller Ignoranz sagen: Ist ja wieder typisch italienisch … Ist das so? Oder könnte es bei uns auch so sein? Dieses Urteil überlasse ich aber schön Ihnen, da wasche ich meine Hände in Unwissenheit.

Gewiss ist jedoch eins: „Richter“ sollten Sie unbedingt lesen, es wird Ihnen die Lust am Land, wo die Zitronen blühen, schon nicht vergällen, eher noch am Strand im Sonnenschein die ein und andere spannende und unterhaltsame Stunde gewähren.

Neugierig geworden? Dann nichts wie hin zu Moewes und schnell noch die Urlaubslektüre geordert: „Richter“ mit drei Kurzgeschichten von eben Andrea Camilleri, Giancarlo de Cataldo und Carlo Lucarelli kostet 16,95 Euro.