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Die kleine Welt der Madame Jeanne


Mit „Die kleine Welt der Madame Jeanne“ hat Véronique de Bure nicht nur ein wunderschönes Buch geschaffen, sie baut eine Brücke voll Verständnis zwischen mir und meiner Mutter und nimmt auch mir ein bisschen die Angst vor dem Altwerden.  

Die kleine Welt der Madame Jeanne

Wenn meine Tochter mir mal wieder das ganz große Kino wegen Liebeskummer und Schulstress präsentiert, kann ich zurückschauen und mich erinnern wie es mir ergangen ist.

Wenn meine Mutter ihre Spülmaschine ausrangiert und trotz allem guten Zuredens keine neue als Ersatz haben möchte, wenn sie einfach „keine Lust“ hat mit mir etwas zu unternehmen und sei es nur der Ausflug in das nächste Café, sondern lieber gemütlich zu Hause verweilen will, dann, tja, dann schwanke ich zwischen ratlos und ärgerlich.

Ich verstehe das nicht: Eine Spülmaschine ist doch ein prima Haushaltsgerät und draußen Kaffee zu trinken doch so viel unterhaltsamer …

Und dann liegt auf einmal „Die kleine Welt der Madame Jeanne“ auf meinem Nachtisch:

"Jeanne ist 90 Jahre alt und lebt in einem Haus in der Auvergne inmitten von Wiesen, Wäldern und Kühen. Am ersten Tag des Frühlings beschließt sie, ein Tagebuch zu schreiben. Darin erzählt sie von kleinen Erlebnissen, von ihren Launen und Erinnerungen, von ihrem verstorbenen Ehemann René - ihrer großen Liebe -, von ihrem Leben als exilierte Pariserin.
Die Freiheit ist eins der Privilegien des hohen Alters, und auch Jeanne macht eigentlich nur, was sie will - sofern sie es noch kann: den Blumen beim Wachsen zusehen; Weißwein mit ihren Freundinnen trinken."

Nein, Jeanne ist nicht die „Großmutter unser Träume“, aber mit jeder Seite, die ich lese, fange ich an zu begreifen wie es wohl um meine Mutter bestellt sein mag, die auf bestimmte Sachen einfach „keine Lust“ mehr hat, die mit moderner Technik nicht mehr so gut zurechtkommt, es nicht will und es am Ende vielleicht auch überhaupt nicht braucht.

Mit „Die kleine Welt der Madame Jeanne“ hat Véronique de Bure nicht nur ein wunderschönes Buch geschaffen, sie baut eine Brücke voll Verständnis zwischen mir und meiner Mutter und nimmt auch mir ein bisschen die Angst vor dem Altwerden.

Mein Fazit: Das nicht lesenswert, sondern immer wieder lesenswert.

Liebevoll in Halbleinen gebunden kostet der Schatz aus dem Kindler Verlag 22,00 Euro.

 



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