Wenn die Mutter schweigt
Wenn die Mutter schweigt
Möglich, dass unsere Familie so was von durchschnittlich ist, dass wir keine Geheimnisse totschweigen müssen. Augenscheinlich mangelt es uns sowohl an richtigen Schurken wie auch an Helden in der Familienvita und entsprechend lässt sich Muttern gern und oft in epischer Breite über Uromas und Uropas, Großtanten und Cousins dritten bis fünften Grades aus. Das ist manchmal ein bisschen unübersichtlich, aber man weiß doch, wo man herkommt und wo man hingehört.
Ganz anders hingegen Pryanka. Seit 39 Jahren schweigt ihre Mutter eisern über ihre indische Vergangenheit, so hätte es sie nie gegeben. Und selbst ihr Name wäre ihr fast abhanden gekommen, nennt sie doch alle Welt nur Bianca. Doch dann schenkt ihr Mann ihr eine Reise nach Delhi und sie fährt – allein – auf der Suche nach der Vergangenheit ihrer Mutter und sich selbst.
Das Ganze könnte nun leicht in eine richtig prima Schmonzette abgleiten (und dann hätte ich es wahrscheinlich trotzdem gern gelesen, aber heimlich unter der Bettdecke und würde nie darüber berichten), aber Beate Rösler schafft es ganz gut sich wacker auf dem schmalen Grad zu halten, ohne in Kitsch und Klischee abzugleiten, doch, hat sie gut gemacht.
Den Rest verrate ich aber nicht, immerhin will ich Ihnen ja nicht die Spannung kaputt machen.
Trotzdem, ein kleines bisschen spannend machen wir es doch noch: Wenn Sie uns verraten, wann die erste U-Bahn-Strecke in Delhi eröffnet wurde, ist unser Leseexemplar bald Ihres. Hauen Sie in die Tasten und schreiben Sie die (richtige) Lösung bis zum 30.01.2015 an info@laetitiavitae.de. Bei mehr als einer richtigen Antwort entscheidet das Los.
Für alle anderen gilt: „Die Reise des Elefantengottes“ (ein echter Geheimtipp und preiswerter als eine Indienreise) von Beate Rösler ist im Aufbau Verlag erschienen und kostet als Paperback 9,99 Euro.
