Der Spaßvogel in der Küche

Der Spaßvogel in der Küche

Der ewigen Nudel leid, habe ich dem für mich kochenden Ex-Verlobten im Laufe der Jahre ja nun Kochbücher aus allen Herrenländern angedient. Da probiert er dann mal das ein oder andere aus, kommt zu dem Schluss, dass es ja ganz schmackhaft ist, aber irgendwie kehrt er dann doch wieder zur Pasta zurück.

Nach mehr als 20 gemeinsamen Jahren habe ich gelernt: Da kann man nichts machen, außer aus der Not eine Tugend. Statt also über die gefühlt 100.000x Pasta-Variation zu lamentieren, schau ich einfach mal, ob es das Thema nicht auch in unterhaltsam gibt und werde auch tatsächlich pfündig.

Claudio Del Principe – also das hört sich doch eindeutig italienisch an, richtig? Und der Titel „a casa“ lässt doch auch auf Pasta und Co. schließen. Damit denke ich, werde ich den Göttergatten schon ködern können. Aber ich bin ja nicht blöd. Bevor ich ihm ein neues Kochbuch serviere, schau ich natürlich erst mal selber rein – auch wenn ich vom Kochen nach wie vor reineweg gar nichts verstehe.

Als erstes (sehr beruhigend) sehe ich schon mal, dass der Typ die ganze Range abdeckt. Da kann aus Weizen nicht nur Pasta, sondern auch mal leckeres Brot werden. Die Bilder gefallen mir auch, also vertiefe ich mich ein bisschen mehr und stelle fest, eh, hallo? Die Rezepte machen ja (zum Glück) nur einen Teil aus. Den anderen Teil widmet der Koch schlicht und ergreifend dem ganzen normalen Wahnsinn namens Leben und dabei kommen so lustige Episoden heraus, dass ich Ihnen (ganz egal wer bei Ihnen nun in den Töpfen rührt), wenigstens diese eine doch schon mal auftischen muss:

Ich hole mein Auto in der Werkstatt ab. Unter dem Arm ein paar meiner Kochbücher. Der türkische Garagist: „Eh! Was verkaufsch du, Alte?“ „Das ist mein Kochbuch.“ „Du? Du schreibsch Kochbücher???“ „Ja.“ „Du bisch eine schlechte Koch!“ „Hä? Wieso das denn?“ „Jo, komm eh … du bisch imme so dünn, Mann!“

Verstanden, worauf ich hinaus will? Ob das kochbar ist, kann ich nicht beurteilen, aber unterhaltsam ist es auf alle Fälle und somit definitiv ein Zugewinn im Bücherregal.

Auch Lust auf ein bisschen italienische Unterhaltungskunst? „A casa“ von und mit Claudio Del Principe (heißt der eigentlich wirklich so oder ist es am Ende doch ein Künstlername?) ist zum Preis von 39,90 Euro im AT Verlag erschienen.