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Hm, lecker, lecker – Bon Appetit von Manu Feildel


Zugegebenermaßen habe ich vom Kochen ungefähr so viel Ahnung wie, hm, unser Hund von moderner Kunst. Vom Essen verstehe ich allerdings schon etwas, auch, wenn ich auf die Frage, was denn bitte auf den Tisch kommen soll, meistens ziemlich ratlos reagiere. Aber ich bin ja der festen Überzeugung: zu einer funktionierenden Ehe gehört eine klare Kompetenzverteilung mit der beide Partner gut leben können. In unserem Fall heißt das, dass mein ehemaliger Verlobter für die Beschaffung und Zubereitung von Futter, die Tochter und ich für dessen Vertilgen zuständig sind.

Entsprechend funktioniert bei uns im Haushalt auch die Besprechung von Kochbüchern. Während der Koch an meiner Seite die Rezepte ausprobiert und über ihre Praxistauglichkeit entscheidet, gebe ich meinen Senf über Bildauswahl und Ausstattung dazu. Und Praxistauglichkeit, habe ich gelernt, fängt schon bei der Beschaffung der Zutaten an. Ein Rezept kann noch so ansprechend sein, wenn schon der Einkauf der entsprechenden Lebensmittel zur Tour de Force gerät, dann macht es wenig Spaß. Und so spannend die Internationale Küche auch sein mag, bei uns auf dem Land sind ihr durch das Angebot in den Supermärkten doch ziemlich enge Grenzen gesetzt. Entsprechend gar nicht so einfach ein Kochbuch zu finden, das beides kann: eine gehobene Küche mit Durchführbarkeitsfaktor.

Entsprechend ist das ja auch mit der französischen Küche so eine Sache. Wir Deutschen assoziieren ja mit der Küche unserer westlichen Nachbarn meist etwas, das für unseren Geschmack nahezu ungenießbar erscheint wie Froschschenkel oder für eine normale deutsche Küche quasi undurchführbar ist wie Haute Cuisine. Auf liebenswerte Weise räumt Manu Feildel mit diesen Vorurteilen auf. Bei den Rezepten, die er in seinem Buch „Bon Appetit! – Die Klassiker der französischen Landküche“ beschreibt, sind nicht nur absolut praxistauglich (Urteil des Kochs an meiner Seite), sondern auch absolut lecker (mein Urteil).

Angefangen mit „Salade de concombre à la crème fraîche (zu gut Deutsch: Gurkensalat mit Crème-Fraîche-Dressing) über „Salade pièmonaise“ einer superleckeren Variante unseres Kartoffelsalats, hier allerdings mit köstlich selbstgemachter Mayonnaise, beides Gerichte, die
auch in unseren Landen problemlos zu realisieren sind (wenn man denn kochen kann) über Suppen, Gemüse-, Fleisch- und Geflügel- sowie Fischgerichte bis zum bretonischen Hummer,
der dann allerdings schon etwas komplizierter ist, findet sich in diesem Buch die volle Bandbreite der französischen Küche. Und wie gesagt: Mit etwas Übung und Liebe zur Nahrungszubereitung durchaus realisierbar.

Was mir nun wieder gut gefällt sind die kleinen Geschichten am Rande. Feildel gibt sich nicht damit zufrieden einfach nur Rezepte aneinander zu reihen. Immer wieder erzählt er kleine Begebenheiten aus seiner Kindheit und seinem Leben als Koch. So hat dieses Buch auch für
mich, die nie über die Zubereitung einer Tasse Kaffee oder eines 10-Minuten Eis hinauskommen wird, noch seinen Unterhaltungsfaktor.

Unser Urteil: Ein Kochbuch mit Plus für die ganze Familie. Gut gemacht M. Feildel
und unser Dank an den Dorling Kindersley Verlag, der dieses wunderbare Buch für 19,95 Euro verlegt hat.



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