×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Kultivierte Teeparty statt wüster Fete


Da bringt der Postbote „Tea Time für Genießer“ aus dem Thorbecke Verlag und noch bevor ich groß Gelegenheit habe es wenigstens mal durchzublättern, kommt die Teenie-Tochter: „Ach das ist interessant, gib‘ doch mal her“, und eh ich mich verseh‘ ...  

Kultivierte Teeparty statt wüster Fete

Bei uns zu Hause muss man schnell sein. Schnell nicht nur, wenn man das Bad frei und unverwüstet vorfinden möchte, bevor es die Teenie-Tochter mit Beschlag belegt, sondern auch, wenn man einen guten Platz auf dem Sofa ergattern möchte, sonst hat sich nämlich der Hund dort breitgemacht. Nur bei so Sachen wie Müllrausbringen, Wäsche sortieren und so, da kann man sich Zeit lassen, macht nämlich keiner wirklich gern.

Mittlerweile muss ich aber schnell sein, wenn neue Bücher ins Haus kommen und das ist nicht so einfach, denn immerhin schulde ich Ihnen ja ein bisschen mehr als nur den flüchtigen Blick auf das Titelbild. Wenn Sie sich die Zeit nehmen und meine Texte lesen, dann habe ich mir vorher die Zeit genommen und wirklich in die Bücher geschaut. Aber die Zeiten mit der Ruhe sind nun auch vorbei. Sage mir noch einmal, dass die Teenager von heute nur noch PC, Facebook und Internet können. Da bringt der Postbote „Tea Time für Genießer“ aus dem Thorbecke Verlag und noch bevor ich groß Gelegenheit habe es wenigstens mal durchzublättern, kommt die Teenie-Tochter: „Ach das ist interessant, gib‘ doch mal her“, und eh ich mich verseh‘ ist das Buch in Teenie-Tochter-Hand und Teenie-Tochter-Land verschwunden, was ich nicht betreten kann, weil das kann keiner der größere Füße hat Aschenputtel.

Was also schreiben über ein Buch, das quasi verschwunden ist, verloren im Nirwana der jugendlichen Räuberhöhle? Kann ich Ihnen sagen: Ein paar Tage später ergeht an mich die Bitte: „Mama, kannst Du bitte Frischkäse, Toast, Räucherlachs und …“, die Liste war so lang, dass ich schon dachte mir wächst der Blumenkohl aus den Ohren und entsprechend verständnislos war dann auch mein Blick. „Ach, weißt Du, Rebekka, Janice, Jens, Sebastian und …“ die Zahl der Namen war fast so lang wie die Einkaufsliste, „also wir wollen eine kultivierte Teeparty feiern.“ Fassungslosigkeit meinerseits. Wilde Feten mit Hektolitern von Cola und Tonnen von Chips, Flips und ähnlichem waren mir ja bekannt, aber eine kultivierte Teeparty? Im Bemühen die beste Mutter von allen sein wurde alles rangeschafft und dann wurden Törtchen gebacken, Schnittchen geschmiert, Tee gekocht und der Tisch mit meinem (!) guten Porzellan eingedeckt. Ausgesehen haben die ganzen Leckereien von Lachs-Toast über Tunfisch-Sandwich bis zu süßen Scones und kleinen Schokoladen-Bananen-Törtchen wirklich lecker, aber für mich blieb ja wieder nichts übrig, da war ich nicht schnell genug. Aber kultiviert ging es wirklich zur Sache, kein Bruch, keine Scherben und nur dezente Hintergrundmusik.

Nur mit dem Aufräumen und Abwaschen, da war ich dann wieder schneller. Aber wenn Sie sich jetzt auch mal von Ihren Kindern überraschen lassen wollen, dann platzieren Sie doch mal „Tea Time für Genießer“ irgendwo in Ihrem Haushalt und statt der wilden Fete gibt’s dann vielleicht auch mal die kultivierte Teeparty …

Erschienen ist "Tea Time für Genießer" im Thorbecke Verlag kostet es 19,90 Euro, aber so viel sollte uns doch die Überraschung unseres Lebens und ein bisschen Lebensart für unsere Pänz doch wohl wert sein.

 



Artikel empfehlen: