The Taste of Istanbul

The Taste of Istanbul

Bis auf den Hund sind wir als Familie nicht so wirklich futterneidisch. Der ehemalige Verlobte und Chef am Herd sorgt schon dafür, dass keiner hungrig von Tische aufstehen muss und kocht bei Bedarf auch noch für jeden Geschmack extra.

Bringt aber unsere türkische Nachbarin etwas von ihren Köstlichkeiten vorbei, dann ist es aus mit der Gelassenheit, dann heißt es flott zugreifen, sonst ist der Teller leer noch bevor man überhaupt Gelegenheit hatte sich noch am köstlichen Duft zu erfreuen.

Nur können wir ja nicht ständig hungrig und lechzend vor ihrer Haustür kampieren, weil sich das nicht gehört und wahrscheinlich hat sie zu Hause auch genug zu tun und zu füttern.

Also muss Abhilfe geschaffen werden und dem Küchenchef wird – also völlig unauffällig – ein neues Kochbuch präsentiert „The Taste of Istanbul“. Und wie geplant kann er der Versuchung nicht widerstehen. Erst blättert er, dann überlegt er, dann schreibt er den Einkaufszettel und dann heißt es „Diese Woche gibt’s Türkisch“. Und schon legt er los: Montag gibt’s „Menemen“ – ein pikantes Gemüseragout mit Ei. Wenn es stimmt, dass unsere Nachbarn das schon zum Frühstück oder als kleinen Snack zwischendurch verputzen, dann wundert’s mich, dass sie trotzdem so gertenschlank sind, denn ich könnte essen bis ich platz. Am Dienstag überrascht er uns mit „Narli Firinda Patlican“, gebackenen Auberginen mit Granatapfel, Pinienkernen und Joghurt und selbst die Tochter, ein ausgemachter Feind von allem was auch nur Näherungswerte zum Auflauf hat, lässt es sich schmecken. Am Mittwoch müssen wir einen Fastentag einlegen, sonst wiegen wir am Ende der Woche mindestens ein Kilo mehr. Den Donnerstag überspring ich jetzt mal, damit Ihnen nicht allzu sehr das Wasser im Mund zusammenläuft … Am Freitag gab es dann „Karides Güveci“ – einen Garnelenschmortopf.

Und während ich jetzt versuche meine spärlichen Türkischkenntnisse von „Merhawa“ um Bitte, Danke und Guten Appetit zu erweitern, können Sie ja schon mal „The Taste of Istanbul“ ordern. Das „Warum“ ist ja jetzt klar, das wo? Bei der Edition Fackelträger zum Kostenpunkt von 19,95 Euro.