Open End und trotzdem gut

Open End und trotzdem gut

Ich mag die nicht, diese Geschichten, die irgendwie kein richtiges Ende haben, die man nicht zuklappen kann und gut, wo am Ende nicht alle Fäden aufgerollt sind. Irgendwie fühle ich mich immer ein wenig betrogen, so als würde man mir den Teller wegnehmen, noch bevor ich die Chance hatte aufzuessen.

Andererseits heißt es ja immer, dass man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist … Hm, diese Geschichte stürzt mich also in echte Verlegenheit. Eigentlich müsste ich sagen „Ne, so ohne ein „richtiges“ Ende taugt das nichts“ und andererseits hat mich die Erzählung um Blue, Gansey und seine Freunde so gefesselt, dass mir das offene Ende am Ende nicht wirklich viel ausgemacht hat.

Also, worum geht es eigentlich: „Jedes Jahr im April empfängt Blue auf dem verwitterten Kirchhof von Henrietta die Seelen derer, die bald sterben werden. … Und seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird.“

„Wen der Rabe ruft" ist eine Geschichte der Suche, voll mit Magie und Liebe. Sie nimmt einen gefangen und tja, am Ende ist es wie mit dem Essen. Sie wissen schon, man könnte essen und essen und essen und würde es am Ende bitterlich bereuen. Da ist es vielleicht schon ganz gut, wenn man irgendwann gezwungen wird aufzuhören. Und wer weiß, vielleicht „spendiert“ uns Meggie Stiefvater ja noch einen zweiten Teil …

Gesprochen von Birte Schnöing, Florens Schmidt, Jona Mues und Christian Rudolf bietet „Wen der Rabe ruft“ von Meggie Stiefvater wunderbare Hörstunden. Ist erschienen bei Goyalibre und kostet 18,03 Euro.