Coole Schullektüre gefällig?

Coole Schullektüre gefällig?

Ich geb’s ja zu: Dass ich zur Schule gegangen bin, liegt schon ein Weilchen zurück, aber wenn ich so sehe, was Ihr heutzutage lesen sollt, dann scheint sich da nicht viel getan zu haben.

Dass ich viel und somit auch gern lese, dürfte ja allen klar sein und sicher, lesen ist eine wichtige Geschichte. Aber damit man’s macht, muss es ja auch Spaß machen, oder? Oder man sollte sich in einer Geschichte auch wiederfinden können.

Also ich glaube, wenn einer nicht gerne liest, dann deshalb, weil er einfach noch nicht das richtige Buch gefunden hat. Und das, was Euch da so in der Schule angeboten wird, na, ich find’s jetzt in der Regel nicht so doll, dass es einen zum Leser machen würde.

Nun bin ich weder Schülerin noch Lehrerin, kann also sein, dass ich mich nicht so auskenne mit dem, was Ihr da im Deutschunterricht lernen sollt und lesen müsst, aber „iBoy“ könnte ich mir mal als eine echte Alternative zur sonstigen Schulliteratur vorstellen.

Gut, bevor ich jetzt weiterschwafele und somit schon fast in Schuljargon abgleite, komme ich mal auf den Punkt, sprich auf die Story: Tom ist 16 und wohnt in einem sozialen Brennpunkt in London. Auf dem Weg nach Hause wird er von einem iPhone getroffen, dass seinen Schädel zertrümmert. Teile des iPhones verbinden sich mit seinem Gehirn und verleihen ihm auf einmal übernatürliche Kräfte. Unterdessen ist seine Freundin Lucy von mehreren Typen auf das übelste vergewaltigt worden. Zur Polizei gehen und die Typen anzeigen? Nada, es herrscht das Gesetz des Schweigens und des Aushaltens. – Würde gelten, aber wenn man Superkräfte hat? Warum soll man die nicht nutzen, um sich an all den miesen Typen mal richtig zu rächen? Wenn einem sonst keiner hilft, darf man dann das Gesetz in die eigene Hand nehmen?

Ihr solltet das echt lesen, weil Kevin Brooks, der iBoy geschrieben hat, nämlich kein oberlehrerhaftes Philosphie- oder „wie man aufrecht, anständig und gesetzestreu durchs Leben geht-Buch“ geschrieben hat, sondern eine Story, die man (auch wenn man schon älter ist) so oder ähnlich selber erleben könnte und ich find’s spannend wie er mit dem Thema umgeht. Tja, und wie gesagt, weil ‚ne Menge drinsteckt, könnten sich vielleicht sogar Eure Lehrer dafür begeistern.

Ich hoff ja mal, dass Euch meine Begeisterung (mein Rekord liegt bei zwei Abenden und einer langen Nacht, dann war ich durch!) ein bisschen angesteckt hat.

Also in der Kurzform: Kevin Brooks „iBoy“, dtv, 8,95 Euro, versandkostenfrei bei Moewes.