Der Titel trügt

Der Titel trügt

Irgendwann hat irgendwer im Pietsch-Verlag diesen „Für echte Kerle“-Slogan in die Welt gesetzt. Das war ja von der Grundidee vielleicht nicht verkehrt, aber schade, dass sich doch die (bessere?) der Menschheit am Ende nicht angesprochen fühlt.

Dabei denke ich, wer den täglichen Wahnsinn von Arbeit, Haushalt und Familie mal eben locker und fast nebenher meistert, der hat doch schon beste Grundvoraussetzungen für das Outdoor-Survival-Camp oder etwa nicht?!

Aber wie sagen die Engländer so schön? Make a long story short. Kommen wir also auf den Punkt.

„Outdoor Survival“ ist genau das griffige Handbuch, das man braucht, egal ob draußen oder drinnen. T. Edward Nickens hat in 11 geschmeidigen Kapiteln alles zusammengestellt, was man so an Überlebenstricks braucht. Egal, ob nun das Navi ausgefallen ist und man sich mit (oder ohne) Karte und Kompass orientieren muss, wie man Messer, Beil und Axt richtig einsetzt und scharf hält, ein Lagerfeuer in Gang und zum Brennen bringt, Knoten richtig knotet oder eben wieder aufdröselt, sich bei Unwetter und Gefahren einen sicheren Unterschlupf sucht oder gar selber baut und am Ende natürlich auch, wie man schnell und effizient erste Hilfe leistet, wenn kein Arzt greifbar ist.

Wobei das nur die Spitze des Eisbergs ist, denn in dem kleinen Kompakten steckt noch viel mehr drin.

Ich hab‘ ja nichts gegen Männer, im Gegenteil, aber die Erfahrung lehrt doch, dass wir Frauen im Zweifelsfall selber zur Tat schreiten müssen.

Also liebe Leute vom Pietsch Verlag: Ändert doch einfach den Titel in „Outdoor Survival für coole Frauen und echte Kerle“ und dann habt Ihr das Buch auf den Markt gebracht.

Ich jedenfalls fühle mich jetzt für fast jede Lebenslage gewappnet. Und weil’s klein und handlich ist, kommt es jetzt statt Lippenstift und Puder in die Handtasche. Dann mag kommen was will, ich bin bereit!