5000 plus!

5000 plus!

Während ich noch entspannt über der zweiten Tasse Kaffee des Tages und einem Kreuzworträtsel brüte, reißt unten der Postbote fast die Klingel aus der Wand und verpasst mir mehr oder minder ungewollt eine prima Föhnfrisur. Wie ich aber so zur Haustür stürze, verstehe ich auch, warum es ihm heute so pressiert, denn das Paket in seiner Hand sieht schon recht gewichtig aus.

Also erlöse ich ihn von seiner Last und schleppe meine „Beute“ ins Büro. Nun bin ich, geb‘ ich zu, beim Auspacken erst einmal ein bisschen enttäuscht, denn schließlich ist so ein Wörterbuch nicht gerade der Burner für durchlesene Nächte. Aber ein bisschen neugierig bin ich ja schon wie ich so den Beipackzettel lese. Satte 5000 Worte mehr enthält die 27. Auflage. Und darunter auch welche wie „Selfie“ oder „Hoodie“. Und lerne, dass WhatsApp mit „das“ und nicht mit „die“ oder gar „der“ als Artikel kombiniert wird. Man kann nie wissen, wozu man das mal brauchen kann. Also ich hab es ja jetzt schon verwendet …

Und dann lese ich mit Erstaunen und ein bisschen Befriedigung auch, dass man Entgleisungen wie „Anschovis“ oder (noch schlimmer) „Majonäse“ doch heftig zurückgerudert ist und jetzt wieder die „alten“ Schreibweisen als gut und richtig anerkennt.

Sagen wir mal so: Im digitalen Zeitalter von Google und Co. könnte man doch meinen, dass sich so etwas wie ein Duden überlebt haben könnte, aber nein, ich habe ihn schon jetzt schätzen gelernt und mag ihn mir von meinem Schreibtisch gar nicht mehr wegdenken, denn schnell hatte ich den Bogen raus – meiner eingebauten Rechtsschreibprüfung ist er allemal dann doch noch überlegen und gibt mir einfach das Gefühl, mich am Ende ganz entspannt zurücklehnen zu können.

Kann ich doch oder liebe Duden-Redaktion? Noch einen Fehler gefunden? Dank den 5000+ bestimmt nicht.

Das gute Gefühl auf der sicheren Seite zu sein, also die brandaktuelle 27. Auflage ist zum Preis von 26,00 Euro erschienen. Zu sagen in welchem Verlag, dürfte sich wohl erübrigen …