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Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Jetzt fluche ich!


Aber weil die von heute ja nicht mehr als sprachliche Vorbilder dienen muss ich mich eben anderweitig umschauen, was so an Kraftausdrücken auf dem Markt ist, denn Grund genug Dampf ablassen zu müssen, das liefern sie ja trotzdem, diese halbfertigen Landpl  

Jetzt fluche ich!

Generell versuche ich ja der Jugend von heute entspannt entgegenzutreten. Als reine Überlebensmaßnahme bleibt mir da ja auch nicht viel anderes übrig, immerhin hat mich das Schicksal ja zum Zusammenleben mit einem Teenager verurteilt.

Aber trotzdem: Was den Sprachgebrauch der Brut angeht, bin ich immer wieder sprachlos. Nicht über die Flüche oder Beschimpfungen, die die Damen und Herren irgendwo zwischen 10 und 20 so loslassen, nein, eher schon über deren Einfaltslosigkeit, die sich so ungefähr auf drei bis vier permanent wiederholte Vokabeln beschränkt und das finde ich beschränkt und ich will so nicht sein.

Aber weil die von heute ja nicht mehr als sprachliche Vorbilder dienen muss ich mich eben anderweitig umschauen, was so an Kraftausdrücken auf dem Markt ist, denn Grund genug Dampf ablassen zu müssen, das liefern sie ja trotzdem, diese halbfertigen Landplagen.

Von „Nicht schön, aber echt“ bis Charakterliche Unteroptimierung“

Nun ist mir also das „Buch vom Fluch“ auf den Schreibtisch geflattert. Und wo kommt’s her? Na, aus Bayern natürlich, denn die wären – so steht’s bestimmt nicht nur im Vorwort – bestimmt die Fluchweltmeister und das Buch eröffnet mir völlig neue Welten: „Nudldrugga“ zum Beispiel oder „Britschn“ zum Beispiel oder „Hirndibi“. Stundenlang könnte ich mir hier reinversenken und immer neue Schätze der bayerischen Sprache heben und hier im Rheinland liebevoll hegen, pflegen und kultivieren, bis sie austreiben und Früchte tragen. Nur eines steht meiner grandiosen Wortschatzerweiterung noch im Wege, nämlich die Lautschrift, die die Autoren dummerweise weggelassen haben.

Trotzdem: Ich habe den 104 Flüchen, alle liebevoll erklärt und mit prima Bildern, für alle „Dramhappada“, „Broznsoiza“ und „Gnedlwascha“, die’s sonst nicht kapieren – eine echte bayerische Gaudi eben.

Haben Sie im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis auch noch den ein und anderen, der einen sprachlichen Jungbrunnen gut brauchen könnt? Weihnachten ist ja nicht mehr weit und mit dem „Buch zum Fluch“ haben Sie nicht nur was Originelles für den Gabentisch vorzuweisen, sondern tun auch noch sich und Ihrer Umwelt was Gutes, weil’s eben artenreicher wird im schönen Schimpfgarten.

Zefix! Das Buch zum Fluch - Das "ABC" der bairischen Schimpfkunst in 13 Lektionen“ von Martin Bolle, Markus Keller und Ono Mothwurf ist in der SZ Edition erschienen und kostet 19,90 Euro.



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