Fürchtet Euch nicht!
Fürchtet Euch nicht!
Es stimmt ja schon. Als ich mich zum ersten Mal in eine Kunstausstellung getraut habe, war ich auch ziemlich unsicher: Passe ich hier überhaupt hin? Verstehe ich das? Ist es schlimm, wenn mir das nicht gefällt? Und noch heute, ungezählte Kunstausstellungen und Reportagen später, bin ich mir immer noch unschlüssig und statt mich als große Kunstkritikerin aufzuspulen, erzähle ich lieber davon, wie es mir gefallen hat, statt über die einzelnen Objekte zu urteilen.
Wenn Sie sich auch noch ein bisschen schwer mit dem tun, was man so ehrfurchtsvoll„Kunst“ nennt und sich noch nicht so ganz über die Hürde trauen, dann fangen Sie einfach ganz heimlich bei sich zu Hause an. Statt gleich in die nächste Galerie zu gehen, schnüren Sie erst einmal beim Buchhändler Ihres Vertrauens vorbei (da, wo Sie sich wohl und sicher fühlen). Dann ordern Sie ohne rot zu werden „So geht Kunst“ von Grayson Perry (Prestel Verlag / 18,- Euro). Wenn Sie mögen, dürfen Sie jetzt schon mal ein wissendes Lächeln Ihre Lippen umspielen lassen. Dann lehnen Sie sich zu Hause ganz entspannt zurück und fangen an zu blättern. Weil es ja kein Roman ist, dürfen Sie sich auch schon hier gleich die Rosinen rauspicken und mit dem beginnen, was Sie am meisten interessiert. Ich garantiere Ihnen: Sie werden sich nicht gut unterhalten, sondern am Ende tatsächlich über einen mehr oder weniger fundierten Einblick in die Kunstmaschine gewonnen haben. Und dann, wenn Sie wirklich „fit“ sind, tja, dann steht dem Besuch einer Galerie oder einer Kunstausstellung nun wirklich nichts mehr im Wege. Wobei, Wege zur Kunst, kostenlos und barrierefrei, gibt’s bei uns nun wirklich genug.
Kurz und gut, ich schließe mich Lynn Barber von der Sunday Times an, die über „So geht Kunst“ von Grayson Perry sagte: „Ich habe noch nie einen so lustigen Kurzführer zur Kunst gelesen.
