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Schlechte Eigen-PR


Und ehrlich: Zwischen ihrem Ruf und ihrem Tun liegen dann doch Welten, am Ende hatte die Dame wohl eine Menge Talente, nur das für die Eigen-PR, das fehlte ihr.  

Schlechte Eigen-PR

Nicht, dass ich mich wirklich ausgekannt hätte, aber irgendwie war mein Portfolio an Vorurteilen gegenüber Cixi, der kaiserlichen Konkubine und Kaiserinwitwe, übrigens der letzten ihrer Art in China, gut gefüllt. Irgendwo in einem der hinteren Winkel meines Hirnkastens meinte ich mich erinnern zu können, von der Dame nichts Gutes gehört zu haben. Machtgierig soll sie gewesen sein und verschlagen sowieso. Aber das muss man ja wohl auch, wenn man als Frau die Führung übernimmt.

Die perfekte Fremdenführerin

Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich schon bei so banalen Dingen wie der Aussprache ihres Namens – Cixi – kapitulieren muss. Eine chinesische Freundin hat mir den Namen mit Engelsgeduld x-mal vorgesprochen, aber meine Zunge weigert sich, das vernünftig nachzusprechen. Da darf man es Jung Chang* sicher als echten Verdienst anrechnen, dass sie es schafft, nicht nur die für uns so fremden Namen und Personen, sondern auch Abfolgen und Entscheidungen am chinesischen Herrscherhof so zu erklären, dass selbst wir Europäer dem noch folgen können.

Eine Geschichte wie ein Roman

Sagen wir mal so. Es gibt ja Leute (und manchmal geht es mir ja genauso), die sich scheuen Biographien und historische Sachbücher zu lesen. Zu kompliziert, zu anstrengend, zu anspruchsvoll. Alles nicht verkehrt und alles nicht ganz richtig. So betrachtet ist „Cixi“ natürlich eine Biographie und Jung Chang geizt natürlich auch nicht mit Daten, Zahlen, Fakten, schließlich will sie ja historisch korrekt arbeiten, andererseits ist das Leben der Kaiserinwitwe so enorm spannend, dass trotz der fast 500 Seiten nun wirklich keine Langeweile aufkommt. Und ehrlich: Zwischen ihrem Ruf und ihrem Tun liegen dann doch Welten, am Ende hatte die Dame wohl eine Menge Talente, nur das für die Eigen-PR, das fehlte ihr.

Es ist nicht schadhaft

Dreist, wenn Sie nicht planen geschäftliche Kontakte zu China auf- und auszubauen, ja selbst, wenn Sie nicht in absehbarer Zeit das Land der Mitte bereisen werden, sich ein wenig mit der Identität und Geschichte dieses Landes zu beschäftigen ist bestimmt nicht schadhaft, dafür aber richtig unterhaltsam. Wagen Sie doch einfach das Wagnis.

Cixi“ von Jung Chang ist im Blessing Verlag erschienen und kostet 24,99 Euro.

 

*die mit ihrem Buch Wilde Schwäne international bekannt wurde



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