Die Kunst ist verhunzt

Die Kunst ist verhunzt

Ich gehe ja schon mal ganz gerne in Kunstausstellungen und in Museen, aber ob ich deswegen Ahnung von Kunst habe? Keine Ahnung. In der Regel beurteile ich Kunst nach dem Kriterium „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Und ganz ehrlich: Was Thomas R. Hoffmann da zum Thema Kunstfehler in der Kunst zusammengetragen hat, war mir bisher noch nicht aufgefallen, obwohl ich das ein und andere Bild tatsächlich kannte.

Nehmen wir zum Beispiel mal „Goethe in Italien“. Doch, das ist so berühmt, das kennen wir eigentlich alle. Ist Ihnen aber bisher aufgefallen, dass die Proportionen nicht stimmen? Nämlich, dass Goethe hier nicht nur zwei linke Füße hat, sondern die Beine auch noch viel lang geraten sind? Amüsant, wie der Dichterfürst, stände er denn, statt dass er lasziv auf den Steinen lümmelt, wohl ziemlich torkelig daherkommen würde.

In Zeiten von Lernstandserhebungen und Pisa kann es auf alle Fälle nicht schaden, wenn wir unseren Horizont über Kunst ein wenig von „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ auf „ist Dir schon aufgefallen, dass …“ erweitern. Hätte auch den Vorteil, dass unsere bildungsgeplagten Sprösslinge uns nicht am Ende völlig überflügeln, sondern vielleicht noch einen Rest von Bewunderung für die vielleicht manchmal etwas abseitigen, dafür aber durchaus amüsanten Bildungsperlen ihrer Eltern aufbringen.

Zaubern wir also mit „Das sieht doch keine Sau …“ etwas Glanz in unseren Bildungsalltag. Dieses wunderbare Büchlein aus dem Belser-Verlag kostet 16,95 Euro und kann, ganz ohne Prüfungsangst, in jeder Moewes Buchhandlung bestellt werden.