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Der Mensch ist (k)ein Gewohnheitstier


Kurz und gut: Ich stelle mit Erstaunen fest, dass ich eigentlich nur einen Bruchteil der Stadt, von der ich glaube, sie gut zu kennen, tatsächlich schon erkundet habe. Ein bisschen peinlich ist das ja schon, aber andererseits eröffnet es nicht nur Lust ..  

Der Mensch ist (k)ein Gewohnheitstier

Wann immer die Zeit es zulässt, zieht es uns zu unseren belgischen Nachbarn. Eines unserer Lieblingsziele ist dann die „Metropole“ an der Maas, Lüttich. Gefühlt kennen wir uns da mittlerweile genauso gut aus wie in Pulheim, Köln und Düsseldorf. Wir parken immer im gleichen Parkhaus, trinken im gleichen Café gleich ums Eck unsere „Lait russe“, das belgische Pendant zum deutschen Milchkaffee (nur etwas kleiner), drehen unsere übliche Runde über den sonntäglichen Wochenmarkt La Batte und die immer gleiche Runde durch die Innenstadt. Das hat irgendwie was, weil man sich schon fast wie zu Hause fühlt. Ist aber andererseits natürlich auch ein bisschen langweilig.

Und da entdecke ich also „111 Orte in Lüttlich die man gesehen haben muss“. Das macht mich natürlich neugierig, sollte ich am Ende doch noch irgendetwas nicht gesehen und verpasst haben? Also nichts wie her mit dem Teil und gleich mal drin geblättert. Und was muss ich zum Erstaunen feststellen? Lüttich hat – auch wenn es in Relation zu den „richtig großen“ Städten eigentlich ziemlich überschaubar ist, weitaus mehr zu bieten als das, was wir bei unseren bisherigen Besuchen gesehen haben.

Also packen wir beim nächsten Mal den ultimativen Reiseführer für den Kurztrip auch noch mit ins Handgepäck und machen uns auf die Stadt noch einmal völlig neu zu erkunden.

Beim „Anflug“ auf die City gönne ich zum ersten Mal dem „König im Fluss“ einen ersten näheren Blick. Zwar habe ich das Standbild, das vor dem Leuchtturm in den Wasserfluten steht, schon etliche Male gesehen, aber wen es darstellt und worum es geht, darüber habe ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht. Tatsächlich ist es nämlich eigentlich nicht die Maas, an der wir auf dieser Höhe vorbeifahren, sondern ein Kanal, der erst seit 1939 Lüttich mit Antwerpen verbindet.

Auch das „Mulum“, das jüngste Mitglied der städtischen Museum, in dem Philippe Deitz mehr als 1.500 Leuchtkörper aus der Geschichte der Beleuchtung zusammengetragen hat, ist bisher unserer Aufmerksamkeit genauso entgangen wie Redemptoristen-Kirche und die Café-Paradies, La Caféière von Madame Cécile, wo man noch so richtig guten Kaffee trinken und für zu Hause mitnehmen kann. Und im Caffé Internazionale keine Pastrami gegessen zu haben, ist eigentlich schon nicht mehr Verfehlung, sondern schon fast Sünde.

Kurz und gut: Ich stelle mit Erstaunen fest, dass ich eigentlich nur einen Bruchteil der Stadt, von der ich glaube, sie gut zu kennen, tatsächlich schon erkundet habe. Ein bisschen peinlich ist das ja schon, aber andererseits eröffnet es nicht nur Lust auf noch unendliche viele Trips nach Lüttich, sondern zeigt mir auch: Am Ende bin ich doch kein Gewohnheitstier, sondern lasse mich gern auch mal ab- und umlenken, weg von den ausgetretenen Pfaden und immer auf der Suche nach was Neuem, Spannenden und Sehenswertem.

Na? Auch Lust auf eine Portion Entdeckergeist in Lüttich? Dann nichts wie los. Und damit Sie sich am Ende nicht verlaufen oder doch nicht das Richtige finden: „111 Orte in Lüttich die man gesehen haben muss“ ist im Emons Verlag erschienen und kostet 16,95 Euro. Da bleibt am Ende bestimmt noch genug im Säckel für Fritten, Café und mehr …



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