×

Wau Wau!



Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

mehr erfahren Sie hier

Der Medicus bittet zum Aderlass


Die in Salerno zum Beispiel, die waren eigentlich schon recht pfiffig. Zum einen haben sie nämlich die wichtigsten Lehrmeinungen in geschmeidige Verse gefasst und den Studenten damit das Lernen schon mächtig erleichtert, denn was sich reimt, das kann man  

Der Medicus bittet zum Aderlass

Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich mich mit meinem Arzt dann doch lieber in privater Runde auf ein nettes Glas Rotwein treffe als in seiner Praxis, bin ich doch recht froh, wenn er – so ich denn dann doch in seinem Behandlungszimmer aufschlagen muss – nicht zum Aderlass bittet, sondern mich in der Regel mit einem Rezept und ein paar wohlmeinenden Ratschlägen entlässt.

Aber nun denn, von den Anfängen der Medizin – immerhin hatten Menschen schon von Anbeginn der Zeiten diesen lästigen Hang zur Krankheit – bis heute haben wir einen langen Weg hinter uns gebracht und so manche Denkungsart der mittelalterlichen Medizin erscheint uns heute nicht nur kurios, sondern lässt uns so manchen Schauer über den Rücken jagen. Aber war denn alles so verkehrt?

Die in Salerno zum Beispiel, die waren eigentlich schon recht pfiffig. Zum einen haben sie nämlich die wichtigsten Lehrmeinungen in geschmeidige Verse gefasst und den Studenten damit das Lernen schon mächtig erleichtert, denn was sich reimt, das kann man sich viel besser merken als so schlichte Prosa.

Und das können wir jetzt (also wenigstens zum Teil) bei Konrad Goehl nachlesen, der uns die Mittelalterlichen Gesundheitsregeln aus Salerno nicht nur in neue (deutsche) Reime gebracht hat, sondern uns auch die lateinische Urform gleich noch mitliefert.

Ach, was freue ich mich schon, wenn ich demnächst, wenn wir uns dann gemütlich auf ein Gläschen treffen, meine neue Weisheiten zum Besten geben kann. Wie zum Beispiel diese: „Aus einem überreichen Mahl wird meistens maximale Qual. Willst du des Abends schlafen fein, muß dein Abendbrot kärglich sein.“ Oder dieses hier: „Süßer Weißwein nährt, doch viel Rotwein stört: hält die Verdauung ein, macht, daß die Stimme röhrt.“

Sie sehen also, es steckt viel Weisheit und eine Menge Unterhaltsames in den Versen. Ein paar von ihnen also nicht nur auswendig gelernt, sondern auch beachtet, bringen Ihnen nicht nur die Bewunderung Ihrer Gesprächspartner, sondern sicher auch sozusagen gesundheitlichen Mehrwert. Also wohl bekomm’s.

Damit auch Sie gut und gesund durch den Winter kommen, rezeptiere ich also: „Mittelalterliche Gesundheitsregeln aus Salerno“ in neue Reime gebracht von Konrad Goehl ist im Deutschen Wissenschafts-Verlag erschienen. Ihr Zuzahlungsbeitrag liegt bei 9,95 Euro.



Artikel empfehlen: