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Es gibt ein Gewinnspiel auf dieser Seite, das ich erschnüffelt habe. Es gibt sogar etwas zu gewinnen und ich meine keine Knochen!

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Orgie, ich will auch eine Orgie


Aber das ist ja nur die Spitze eines Eisberges! Irgendeinen Vorwand um auszuspannen oder ein Fass aufzumachen ließ sich immer finden: Ob nun einer Gottheit gehuldigt wurde, die Aussaat oder ein mehr oder minder privates Familienfest. Man könnt‘ fast neidi  

Orgie, ich will auch eine Orgie

Na, nu halten Sie mich mal nicht für völlig frivol oder übergeschnappt. Ja, ich weiß ja, wenn man Orgie sagt, dann meint ja jeder gleich er weiß von was die Rede ist und an Sittenlosigkeit denken wir ja gleich allemal. Hab‘ ich übrigens auch, aber immerhin darf ich mir zu Gute halten, dass ich zwar noch die ein und andere Bildungslücke aufweise, dafür aber nicht beratungs- und lernresitent wäre.

Also habe ich mich von Cornelius Hartz aufklären lassen: Ganz so, wie es uns Uderzo und Goscinny vermitteln ist es nicht gewesen, viel mehr ging es bei einer zünftigen Orgie hauptsächlich um ausgewählt gute Gaumenfreuden und naja, wem will man das schon verwehren.

Nichts desto trotz waren die Römer nun beileibe keine Kinder von Traurigkeit, eher wohl Verfechter der These „man muss die Feste feiern wie sie fallen“ und davon hatten sie jede Menge: Unter Kaiser Claudius zum Beispiel gab es satte 159 freie Tage (he, welche Gewerkschaft hat uns je so viel Urlaub erkämpft? Sollten wir da mal nachhaken?) und an 93 derer gab’s zusätzlich noch ‚ne schicke Party mit Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen – Eintritt frei versteht sich.

Aber das ist ja nur die Spitze eines Eisberges! Irgendeinen Vorwand um auszuspannen oder ein Fass aufzumachen ließ sich immer finden: Ob nun einer Gottheit gehuldigt wurde, die Aussaat oder ein mehr oder minder privates Familienfest. Man könnt‘ fast neidisch werden.

Wie dem auch sei, Neid hin Neid her, Cornelius Hartz schafft es das doch etwas unübersichtliche Fest- und Feiertagstreiben der Römer nicht nur übersichtlich, sondern auch unterhaltsam zu präsentieren, ohne dabei zwanghaft auf Skandal aus zu sein.

Allerdings bleibt am Ende doch noch eine Frage offen, nämlich: „Wann hatten die denn noch Zeit quasi ganz Europa zu erobern?“

Für alle, die Spaß an ein bisschen Unterhaltungs-Antike haben: „Orgien, wir wollen Orgien!“ – So feierten die alten Römer. Ist im Theiss Verlag erschienen und kostet 19,95 Euro.



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