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Nur ein Spiel, aber kein Wettkampf


Wenn wir unseren aktuellen Bericht online stellen, dann sind wir quasi schon mitten drin: Die ersten Spiele sind schon abgepfiffen und mit uns und Ihnen sitzen wie alle vier Jahre wieder Millionen von Fans in den Stadien, vor Großbildleinwänden oder dem h  

Nur ein Spiel, aber kein Wettkampf

Wenn wir unseren aktuellen Bericht online stellen, dann sind wir quasi schon mitten drin: Die ersten Spiele sind schon abgepfiffen und mit uns und Ihnen sitzen wie alle vier Jahre wieder Millionen von Fans in den Stadien, vor Großbildleinwänden oder dem heimischen Fernseher und fiebern, wenn unsere Favoriten ihre Spiele machen.

Ein klarer Fall: Es ist Fußballweltmeisterschaft und diesem Event können und wollen auch wir uns nicht entziehen. Aber was können wir Ihnen erzählen, was Sie nicht schon längst und vielleicht sogar besser wissen als wir? Ob die Trainer nun wirklich die Besten der Besten auf den Rasen schicken und ob die wiederum dort tatsächlich ihr Bestes geben, ob die Schiris richtig pfeifen oder auf dem berüchtigten Auge blind sind. Das zu entscheiden gibt es wahrscheinlich bessere Experten als uns, da halten wir uns mal raus und machen, wie so oft und gern, einen kleinen Abstecher in die Geschichte.

Muckis, Nerven, starke Kerle

Ja, ja, fussball-ähnliche Spiele wurden eigentlich schon vor Jahrtausenden gespielt. Die Chinesen haben’s getan, die Inkas, Mayas und Azteken wohl auch und in Europa sowieso. Und egal wer warum gegen den Ball trat, eines dürfte überall gleich gewesen sein, nämlich die übermäßige Härte und Brutalität, mit der man versuchte im wahrsten Sinne des Wortes den Sieg zu erkämpfen.

In England, wo es ein beliebtes Hobby war, dass zwei benachbarte Dörfer versuchten den Ball im gegnerischen Stadttor zu versenken, nahm das derartige Formen an, dass sich die Oberen irgendwann genötigt sahen, diesem Treiben, dass wohl weniger etwas mit Sport, sondern mit Massenschlägereien zu tun hatte, per Verbot ein Ende zu setzen. Und das wäre es auch fast gewesen, denn irgendwie geriet der „Volkssport“ fast in Vergessenheit. Aber eben nur fast, zu groß war wohl die Faszination, die vom Tritt gegen das runde Leder ausgeht.

Erste Regeln wurden dann an den englischen Privatschulen und Universitäten festgelegt, aber da die, ähnlich wie beim Mensch-ärger-dich-nicht von jedem anders aufgefasst und ausgelegt wurden, waren reguläre Spiele zwischen verschiedenen Mannschaften nach wie vor eine schwierige Angelegenheit. Um diesen Chaos ein Ende zu setzen, gründete sich 1863 in London die Football Association (FA).

Ein Spiel, aber kein Wettkampf

Bei den ersten Olympischen Spielen neuer Zeit war von Fußball zunächst noch keine Rede und auch vier Jahre später in Paris traten gerade mal drei europäische Mannschaften gegen den Ball. Und irgendwie dümpelte die Sache trotz der Gründung der FIFA im Mai 1904 zunächst weiter vor sich hin und Kicker und Fans konnten eigentlich schon froh sein, dass sie „wenigstens“ bei der Olympiade geduldet wurden, waren die Verantwortlichen hier doch der Meinung, dass Fussball genau genommen eigentlich doch kein Wettkampf, sondern nur ein Spiel sei.

Die Sache nimmt Fahrt auf

Nach einem eher holprigen Anfang beteiligten sich nach und nach immer mehr Mannschaften au s aller Herren Länder an den im Rahmen der olympischen Spiele ausgetragenen Matches und immer mehr stellen die Verantwortlichen der FIFA fest, dass sie mit dem „Amateur-Reglement“ des IOC Probleme hatten, da die Mannschaften überwiegend aus Profis bestanden. Der Rest ist dann schnell erzählt: 1929 entschied man sich, eine „eigene“ Olympiade, nämlich die Weltmeisterschaft, zu organisieren und vergab die Austragung nach Uruguay.

Der Coup mit dem Coupe

Bei Olympia gibt’s Medaillen, goldene für den Sieger, silberne für den Zweiten und bronzene für den Dritten. Bei einer Fußballweltmeisterschaft kann es nur einen geben: Einen Pokal für den Sieger. Der erste seiner Art war der von Abel Lafleur entworfene Weltpokal, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem damaligen FIFA-Präsidenten Jules Rimet in Coupe Jules-Rimet umbenannt wurde.

Wie es bei Wanderpokalen eben üblich ist, wanderte er nach jeder Weltmeisterschaft mit den Gewinnern in ihr jeweiliges Heimatland. Und so kam er 1938 eben nach Italien. Ist es Glück oder Wagemut oder vielleicht beides? Jedenfalls ist es Dr. Ottorino Barassi zu danken, dass er die Wirren des 2. Weltkrieges überlebte, den dieser versteckte ihn kurzerhand in einem Schuhkarton unter seinem Bett.

Dem Hund sei Dank

Weniger achtsam waren da die Briten, die den Coupe vor der Weltmeisterschaft von 1966 im eigenen Land ausstellen durften. Und dann war er verschwunden – geklaut. Schon wurde überlegt, was zu tun sein. Eine Replik anfertigen? Etwas Neues entwickeln? Aber manchmal ist das Glück eben doch mit den Schusseligen: Gut eine Woche nach dem Raub drehte der Südlondoner Werftarbeiter Dave Corbett mit seinem Hund „Pickles“ noch eine Runde und pötzlich war (auch) der Hund weg … Lange Rede kurzer Sinn: Corbett fand nach einigem Suchen im Gebüsch nicht nur seinen Hund, sondern auch die goldene Göttin – eingewickelt in Zeitungspapier.

Wie gewonnen so zerronnen

Behalten durften dann nach den 1930 festgelegten Statuten am Ende die Brasilianer die kleine Siegesgöttin, immerhin hatten sie drei Mal den Pokal gewonnen. Und was machen sie mit dem guten Stück? Lassen es sich klauen,  wie weiland die Engländer. Nur dummerweise fehlte ihnen dann wohl das kleine Quäntchen Glück oder ein findiger Hund wie Pickles. Jedenfalls ist er nie wieder aufgetaucht und es geht das Gerücht, dass die dreisten Diebe das kostbare Stück in Barrengold eingeschmolzen haben.

Computer aus und Glotze an

So, wie immer: Es gäbe ja noch etliche und unzählige Geschichten und Anekdoten rund um die WM zu erzählen. Aber das heben wir auf bis es in vier Jahren in Russland stattfindet. Aber bevor Sie sich jetzt dem hoffentlich ungetrübten Fußballgenuss hingeben und mit Ihrem Favoriten mitfiebern, werfen Sie vielleicht noch einen Blick in unseren Bericht über Kaffee, damit Sie nicht am Ende noch einschlafen und das Beste verpassen.

Oh, aber bevor wir jetzt die Fahnen für unseren Favoriten schwingen, müssen wir uns noch schnell bedanken. Nämlich bei: Rainer Sturm für den Ball im Netz und die Fussballer, bei Rainer Kaupil für den Christus in Rio, bei Klaus Steves für die deutschen Fans und bei Michael Berger für die brasilianischen Fussballer.

 



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